Claclade
Hallo liebes Stillberatungsteam, ich hoffe, ich bin hier richtig mit der Frage. Ich hatte bereits gestern geschrieben, dass meine 6 Monate alte Tochter keine Beikostbreie mag und annimmt. Gestern Abend habe ich von Bekannten die Empfehlung zu Baby lead weaning erhalten. Ich habe ihr heute Morgen ein Stück reife Birne angeboten und siehe da, sie hat nicht das Gesicht verzogen wie beim Brei und hat dran gezuzzelt. Es war wirklich nur ein Eckchen, aber es hat ihr gefallen. Die Lebensmittel, die in den Gläschen und Breien verarbeitet werden, kann ich ja so als Fingerfood bei unseren Mahlzeiten vom Tisch ihr auch anbieten, natürlich ihre Portionen ohne Salz & Co. lieber Kräuter und andere natürlichen Würzmittel. Aber wie sieht es mit Nudeln (Weizen, Gluten, Ei) aus. Selbiges gilt auch beim Brot. Und auch wichtig, nach diesem Konzept, welches man nach Vollendung des 6. Monats beginnen darf, sitzen die Babys auf dem Schoß oder im Hochstuhl mit bei den Mahlzeiten dabei. Unsere Tochter zieht sich wann immer nur möglich in Sitzposition nach vorne um am Tisch besser an alles zu kommen, wir müssen sie nur stabilisieren. Darf sie für diese kurzen Zeiten mit Sitzverkleinerer in ihren Hochstuhl? Sorry, passt nicht wirklich zur Stillberatung, aber vielleicht kann das trotzdem hier jemand beantworten oder mir sagen, an wen ich mich wenden soll. Natürlich werde ich sie auch getreu dem BLW-Konzept weiter bei Bedarf stillen. Lieben Dank für die Unterstützung und Grüße!
Liebe Claclade, dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Solange es aber (normale Entwicklung vorausgesetzt) nicht in der Lage ist, Nahrung selbst in den Mund zu stecken (u.a. weil es sich noch nicht alleine so aufrecht halten kann und beide Hände zum Abstützen braucht) ist es in aller Regel zu früh für Beikost. Außerdem würde ich auch auf die anderen Kriterien für die Bereitschaft zur Beikost achten: o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Obst allerdings sollte zuerst in gekochter Form angeboten werden. Zum einen ist es dann für den Darm des Kindes (der sich ja erst an die neue Aufgabe gewöhnen muss) besser aufschließbar und zum anderen vertragen die Kinder gekochtes Obst oft besser als rohes. Wenn ein Obst gekocht gut vertragen wird, kann es langsam auch roh angeboten werden. Gluten sollte nur in den ersten sechs Monaten vermieden werden. Zöliakie, die Krankheit die auf einer Unverträglichkeit des Glutens beruht ist keine Allergie im landläufigen Sinn, der durch Vermeidung des Glutens länger als sechs Monate vorgebeugt werden kann. Im Rahmen der Allergievorbeugung ist es nicht notwendig auf Gluten zu verzichten. Es ist sogar von Vorteil, wenn Kinder im zweiten Lebenshalbjahr glutenhaltiges Getreide essen, denn in diesem Alter lässt sich eine eventuell Zöliakie sehr viel besser diagnostizieren als später. Brot ist ab spätestens acht Monaten möglich, Weizen sollte allerdings erst ab etwa zehn Monaten eingeführt werden. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter
brittawirdmama
Hallo Claclade, ich möchte Dir da auch noch etwas zu schreiben: wenn Du kochst und Deiner Tochter die Lebensmittel dann anbietest, ist es doch auch Beikost, und ob Brei oder stückig ist doch egal. Wenn sie es schon hinbekommt, ein weich gekochtes Stück Gemüse zu essen, dann ist das doch prima. Rohes würde ich auch noch vermeiden, und unsere Kleine mag mit knapp 11 Monaten bisher auch nur rohes hartes Gemüse knabbern, soweit es mit 2 Zähnen geht, sie isst aber schon sehr stückiges. Ich habe mittags immer nur selbstgekochtes gegeben bis auf den Versuch mit 2 Gläschen Gemüse, dass sie gegessen hat, aber Begeisterung war etwas anderes. Obst hat sie auch Gläschen aus dem Biomarkt, die entweder pur sind und ich Getreide und Öl hinzufüge, oder auch Mischungen mit wenig Zutaten. Wenn Du lesen magst, kann ich Dir das Buch 'Babybrei' von Natalie Stadelmann persönlich sehr empfehlen. Und übrigens wollte unsere Kleine ihre Beikost erst mit knapp 7 Monaten, und seitdem isst sie sie aber mit Begeisterung. Ich koche mit einem Dampfgarer, das schmeckt uns Eltern auch am besten. Da salze ich die Kartoffeln übrigens auch nicht :-) Liebe Grüße Britta
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