Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

warum tut sie so??

Frage: warum tut sie so??

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Kleine ist heute 9 Wochen alt und wird vollgestillt. In den letzten Tagen tut sie immer total komisch wenn´s ums Stillen geht. Wenn ich sie auf das Stillkissen lege und die Brust frei mache, beginnt sie zu weinen, als wenn sie nicht wollen würde. Sie dockt dann auch nicht an, ich stecke ihr dann den Schnuller in den Mund und zieh ihn dann schnell wieder raus und das machen wir ein paar mal bis sie sich mit der Brust zufrieden gibt und trinkt. Dann trinkt sie unterschiedlich lang, manchmal weint sie dann nochmal oder manchaml trinkt sie auch brav. Ich versteh nicht, warum sie das tut?? Will sie denn nicht mehr gestillt werden?? Soll ich ihr eine Flasche geben?? Auch nachts weint sie neuderdings wenn ich sie andocken will. ICh stille sie im Schnitt alle 2 Stunden seit Beginn. Hat sie denn nicht genung Hunger und will darum nicht an die Brust??? Abwer alle 2 Stunden ist doch notwendig wenn sie noch so jung ist, sie trinkt dann ja auch nur ein paar Minuten intensiv. Sie wog bei der Geburt 3780 g und mit 2 Monaten wog sie 5430 g. Ich bin echt traurig und weiß nicht weiter?? Vielleicht will sie meine Brust nicht?? Bitte helfen sie mir! Ist das nur eine Phase oder soll ich ihr ein Fläschen geben??:-( Danke Sandra


Biggi Welter

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Liebe Sandra, das klingt nach einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vorsichtshalber würde ich den Kleinen noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich war erst gestern beim Kinderarzt nur zum Abwiegen, der arzt hat sie untersucht, es war alles ok! Sie ist auch sinst gesund und munter! was könnte dahinterstecken? danke


Biggi Welter

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Liebe Sandra, wie geschrieben, ich vermute eine Saugverwirrung und dadurch einen Stillstreik. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, danke für die Tipps. Ich habe vorhin auch mit einer Stillberaterin in WIen telefoniert, denn ich wohne in WIen. Ich habe das Problem schon erkannt. Seit ca. 1,5 Wochen habe ich meine Tochter an einen anderen Schnuller gewöhnt (mam), der nicht so leicht aus dem Mund fällt. Davor hat sie einen genommen, der der Brustwarze sehr ähnlich war. Seit sie den anderen nun nimmt (Mam) der der Brustwarze gar nicht ähnlich ist, tut sie so. Die Stillberaterin hat acuh gemeint, dass ich wieder auf den ursprünglichen Schnuller zurückgreife und den auch wenig einsetze. Sie hat in den letzten 2 Wochen ungefähr 160 g wöchentlich zugenommen. Ist das nicht schon eher wenig??? Bei er Geburt hatte sie 3780 und mit 2 Monaten hatte sie 5430 g. Bitte nochmal um Antwort! Danke


Biggi Welter

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Liebe Sandra, die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Das durchschnittliche Längenwachstum bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. LLLiebe Grüße, Biggi


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Was sagst du dann zu der Zunahme meiner Tochter? Ist eh gar nicht so schlecht oder?? Ich hoffe, ich krieg das alles wieder hin! Glg Sandra


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Hallo Sandra, ja, die Gewichtszunahme ist wirklich gut! Und das mit dem Stillen kriegt ihr auch wieder hin. Wenn Ihr die Saugverwirrung wieder im Griff habt, dann musst du auch garnicht alle zwei Stunden nach der Uhr stillen. Lass dich vom Kind leiten. WEnn sie quaeckt, anlegen. Wenn sie nicht will, andere Brust probieren. Wenn sie nicht will, aucht gut. Dann hatl beim naechsten Quaecken wieder anlegen. Das koennen kuerzere oder laengere Abstaende sein und die Mahlzeiten koennen Mal laenger, mal kuerzer dauern. Deine Tochter "sagt" dir Bescheid. So, wie sie dir mit ihrem "komischen" Verhalten Bescheid gesagt hat, das was mit dem Schnuller nicht stimmt. Und du hast zugehoert und konntest ihr helfen! LG, Morgen


Mitglied inaktiv

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Liebe Morgen, danke für deine aufbauenden Worte. hab mich sehr darüber gefreut. Das Ärgste ist wohl, dass ich schon zwei Kinder habe. die größere (9) habe ich ein halbes Jahr gestillt, die mittlere (4) 19 Monate, aber solche Probleme hatte ich nie. Die beiden anderen haben auch immer den Schnuller genommen, und keines hatte eine Saugverwirrung. Ich hoffe, ich schaffe e echt wieder! Danke Glg Sandra


Biggi Welter

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Liebe Sandra, nein, die Gewichtszunahme ist nicht schlecht und Ihr bekommt das ganz sicher wieder hin :-). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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wenn ich die kleine Maus stillen wollte, sie aber keinen Hunger hatte, sie geweint hat an der Brust. Bei dir könnte das auch der Fall sein, denn ich finde, dein Kind wird nicht alle 2 Stunden Hunger haben. Setze dich nicht unter Druck, lass dich von deinem Kind leiten. Oft sind die Kinder, so sehe ich es bei unserer Maus, einfach nur müde wenn sie quäken. Sie haben nicht immer Hunger.... Versuche doch mal dein Kind über die 2 Stunden zu bringen. Hoffe, ihr bekommt das wieder hin und ich konnte dir ein wenig helfen. Kann ja nur aus meiner Erfahrung heraus berichten, so wie´s bei mir ist. LG und alles Gute Diana


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