Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine 14 Wochen alte Tochter ist zur Zeit sehr komisch drauf. Erstens hat sie jetzt innerhalb von 2 Wochen gerademal 80g zugenommen (sie hört aber immer von selber mit trinken auf, und grinst mich fröhlich an, spielt, macht Tönchen....). Dann bekommt sie seit Freitag letzte Woche abends immer einen Schreikrampf, der sich "gewaschen" hat, und laßt sich auch nicht mit der Brust (was früher der super-Beruhiger war!) beruhigen, sie saugt kurz und läßt wieder los, saugt kurz, läßt wieder los.... Mein KiA hat gemeint, ich solle sie mal vor und nach dem Stillen wiegen, und dabei kam raus, daß sie innerhalb von 24h nur 480g!! getrunken hat. Insgesamt ist sie tagsüber aber sehr zufrieden, und spielt, lacht usw. Insgesamt macht sie auch über den Tag verteilt ca. 300-350g Pipi (Du hast mal geschrieben, daß 6-8 nasse Windeln (6Eßl. Wasser=nass) aussagen würde, da´ das Kind genug Milch bekommt), eine nasse Windel ohne Windelgewicht sind (6 Eßl.=30g), daß heißt ja, daß sie mehr als 10 nasse Windeln innerhalb 24h macht. Dazu muß ich sagen, daß sie seit ungefähr einer Woche Schnupfen hat. Mein Mann meint, daß sie einfach nur zu "faul" zum trinken wäre. Denn am Samstag haben wir ihr, da sie innerhalb 7h nur 100g getrunken hat (12.00 Uhr:20g, 15.30Uhr:60g, 19.15Uhr:20g), haben wir ihr eine Flasche Fertignahrung gemacht, und sie hat 120ml getrunken. Sie will irgendwie nicht mehr richtig an der Brust trinken, obwohl, wenn sie "fertig" ist, und ich drücke, immer noch eine Menge rauskommt. Ich bin irgendwie verzweifelt, habe das Gefühl, keine "vollwertige" Mutter zu sein, weil mein Kind nicht mehr bei mir trinken will. Sie spuckt auch sehr viel, aber von der Fertignahrung fast gar nicht. Heute morgen habe ich sie wieder gestillt, und hinterher hat sie eine riesige Menge wieder ausgespuckt. Ich weiß zwar, daß es Unsinn ist, aber irgendwie bilde ich mir manchmal doch ein, daß mein Kind meine milch nicht mehr mag und will, da sie das Fertigzeug nicht ausspuckt. Auf der anderen Seite habe ich auch schon gehört, daß Kinder sich auch von selber abstillen, aber schon in dem Alter??? Ich weiß eigentlich, daß es nicht so sein kann, aber irgenswie komme ich mir von meinem Baby ungewollt vor, meine Milch und meine Brust sind schlecht, da will sie nicht sein und trinken. Was kann ich denn tun? Die unzureichende Gewichtszunahme macht mir wirklich auch Sorgen, denn nur aus meiner Eitelkeit, unbedingt stillen zu wollen, heraus mein Kind Hungern zu lassen, ist ja auch nicht das wahre, oder? Auf der anderen Seite hat sie sehr oft nasse Windeln, ist sehr aufmerksam und mitteilsam, lächelt viel...... Ach ja, normalerweise hat sie immer nur 1-2 mal pro Woche Stuhlgang gehabt, jetzt hat sie seit diesem Freitag, an dem sie sich wahrscheinlich mit dem Schnupfen bei mir angesteckt hat, fast jeden Tag einmal Stuhlgang. Hängt das vielleicht irgendwie zusammen?? Ich hoffe, daß mir jemand helfen kann. Liebe Grüße esther
? Liebe Esther, fangen wir mit deinem Nachtrag an. Das Syntocinon-Nasenspray enthält das Hormon Oxitocin, das dafür verantwortlich ist, dass der Milchspendereflex einsetzt. Dieses Spray sollte nur kurzfristig (höchstens 24 bis 48 Stunden) eingesetzt werden, da sich sonst die Wirkung verkehren kann und der Milchspendereflex behindert werden kann. Syntocinon hat KEINE milchmengensteigernde Wirkung. Es gibt Situationen, in denen dieses Nasenspray sinnvoll sein kann, aber ich habe nach deiner Schilderung nicht den Eindruck, dass dies bei euch der Fall wäre. Als stillende Mutter musst Du auch nicht literweise Flüssigkeit in dich hineinzwingen, Du kannst dich ganz einfach nach deinem Durst richten. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Wo wir gerade bei den Ausscheidungen sind. Sechs Eßlöffel Wasser entsprechen einer Menge von 60 ml, da ein Esslöffel 10 ml fasst. Deine Tochter hat also etwa fünf bis sechs nasse Windeln, was im Rahmen des Normalen liegt. Du schreibst, dass deine Tochter verschnupft ist. Vermutlich liegt darin die Lösung eures Problemes. Das kann das Problem der Unruhe und vor allem das zögerliche Verhalten an der Brust mit erklären. Ein Baby, das nicht durch die Nase atmen kann, hat Probleme beim Trinken an der Brust und leider steht eine verstopfte Nase nicht selten in Zusammenhang mit Ohrenschmerzen, die sich beim Stillen in der üblichen eher liegenden Position noch weiter verstärken können. Dazu kommt, dass dein Baby wegen der verstopften Nase unter Umständen mehr Luft beim Trinken schluckt und dadurch Bauchprobleme bekommen kann. Bitte geh deshalb wirklich mit deiner Tochter zum Arzt und lass sie nochmals anschauen. Außer Muttermilch als Nasentropfen und eventuell gelegentlich abschwellenden Nasentropfen in Absprache mit dem Kinderarzt zu geben hat es sich bewährt, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen und das Baby in einer eher aufrechten Position zu stillen. In liegender Position ist der Druck auf die Ohren höher und außerdem läuft der Schleim schlechter ab. Viel frische Luft und aufrechtes Tragen im Trageruch können einem Schnupfenkind das Leben ebenfalls erleichtern. Wenn ein Kind erkältet ist, ist es auch keine Seltenheit, dass das Gewicht stagniert oder das Baby sogar abnimmt. Außerdem nehmen Babys ohnehin in Schüben zu und nicht gleichmäßig. Die Gewichtzunahme euerer Tochter muss also nicht gleich wirklich ein Anlass zur Sorge sein. Ehe Du jetzt zufütterst, solltest Du dein Kind zunächst wie schon gesagt, nochmals vom Kinderarzt anschauen lassen und es außerdem in Hinblick auf die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby, die ich dir hier nochmals aufzähle anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Falls Du feststellst, dass deine Tochter tatsächlich zu wenig Milch bekommt, kannst Du in Absprache mit dem Kinderarzt die folgenden Tipps zur Steigerung deiner Milchmenge probieren: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Am besten wendest Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dir das Pumpen richtig erklärt und zeigt, wie Du mit einer Pumpe umgehst. Sie kann dir auch generell viele gezielte Tipps geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Nochmals: Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. Denke auch daran, dass deine Tochter jetzt in einem Alter ist, wo sie beginnt, die Welt zu entdecken. Da kann alles interessanter sein, als das Trinken an der Brust. In solchen Zeiten sind die Kinder sehr leicht ablenkbar (da genügt schon, dass eine Gardine wackelt), lassen die Brust leicht los, sind aber andererseits recht unzufrieden, weil ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um das zu erreichen was sie wollen. Das wiederum finden manche der Kinder schlicht und ergreifend „zum Schreien". Nachts, wenn alles ruhig und dunkel ist, ist das Trinken dann meist problemlos. In dieser Situation kann es hilfreich sein, wenn Du dich zum Stillen in eine ruhige, vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst, so dass die Möglichkeiten zur Ablenkung so gering wie es nur geht gehalten werden. Diese Phase der extremen Ablenkbarkeit dauert unterschiedlich lange, aber sie geht vorüber. Ich hoffe, dir etwas weitergeholfen zu haben und wünsche euch beiden eine gute Besserung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
was muß bei der Einnahme beachtet werden? Ich dachte mir, daß ich das Spray nehme (es klappt mit dem abpumpen nicht richtig) und dann abpumpe und die Milch meine Tochter dann mit der Flasche füttere, wenn sie wieder nicht an die Brust will. Auf dem Beipackzettel steht aber, daß man nicht so viel FLÜSSIGKEIT zu sich nehmen darf während der Anwendung des Sprays. In der Stillzeit soll man aber doch viel trinken. Was ist jetzt zu tun? Dieses Spray wirkt mit Oxytocin. Das Spray kann auch viele ungute Nebenwirkungen haben, soll ich es lieber weglassen und zufüttern oder was soll ich tun? Danke esther
Mitglied inaktiv
Hi Esther! Vielleicht tut es dir gut zu wissen, dass meine Tochter in 4 Wochen (und sie war kerngesund!) nur knappe 200g zugenommen hat! Entscheidend ist die DURCHSCHNITTLICHE Zunahme des Gewichts, die sollte so 110g pro Woche sein, weil gerade Stillkinder oft schubweise zunehmen. Und dann sogar das Gewicht häufig eine gewisse Zeit wieder stagnieren kann (so mein Kinderarzt). Vielleicht beruhigt dich das ja ein wenig! LG Jenny
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