Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich stille meinen Sohn seit 25 Monaten, jetzt nur noch zum Einschlafen und beim nächtlichen Aufwachen (wir haben ein Familienbett und das nächtliche Stillen ist kein Problem für mich). Die vielen Anfeindungen aus meinem Umfeld treffen mich sehr, auch mein Mann ist nicht mehr so ganz überzeugt vom Nutzen des Langzeitstillens). Bei Einladungen oder gesellschaftlichen Ereignissen, an denen ich naturgemäß abends nicht teilnehmen kann, komme ich echt in Erklärungsnotstand, denn ich binde niemanden mehr auf die Nase, dass ich noch stille, die Reaktionen darauf sind mir einfach zu heftig und werden immer beißender, je länger die Stillzeit dauert. Ich bin schon als Übermutter verschrien, die ihren Sohn zum Psychopathen erzieht (Tenor meines EX-Frauenarztes, Betonung liegt auf EX). Nun also mein Problem nach diesem langen Gejammer: Auf der einen Seite stille ich meinen Sohn gern in den Schlaf, denn der Tag endet harmonisch, wir entspannen beide und es gibt kein Einschlafdrama, wie man von anderen Eltern hört. Kann es sein, dass ich durch diesen angenehmen Effekt das selbständige Abstillen meines Kinde verpasse, Ansätze dazu übersehe oder ihm die Brust quasi aufdränge, obwohl er schon längst allein einschlafen könnte ? Wie stillen sich Kinder in diesem Alter ab, winden sie sich beim Stillen einfach aus dem Arm, legen sich ins Bett und machen die Augen zu oder wie funktioniert das ? Was gibt es da für Erfahrungen ? Sagen die Kinder auf einmal: Nein, danke, Mama, ich möchte keine Brust mehr ? Ich bin momentan so stillmüde, nicht nur wegen der "moralischen Untergrabung", die von außen stattfindet, sondern auch, weil ich manchmal einfach der Ansicht bin, 2 Jahre sind genug. Selbst abstillen möchte ich nicht, weil ich meinem Kind keinen Schaden zufügen will, wünsche mir aber doch nun sehr, dass sich mein Sohn bald selbst abstillt und ich etwas unabhängiger bin. Bin ich hier nur feige und egoistisch, muss bzw, kann ich etwas unternehmen ? Auf keinen Fall möchte ich ein weinendes Kind, was nach der Mama weint und sich verlassen fühlt. Weil mein Sohn schon älter ist und ich in diesem Forum schon öfter gelesen habe, dass man Kindern in diesem Alter etwas erklären kann, bin ich verwirrt, denn mein Sohn besteht auf das Stillen und ist absolut nicht kompromissbereit, er besteht auf "Mimi machen". So, jetzt genug gejammert. Ich bin sicher, wenn die Stillzeit irgendwann einmal beendet sein sollte, werde ich mich oft danach zurücksehnen, aber im Moment ist mir die Luft ausgegangen. Auf eine Antwort von Biggi und vielen Ratschlägen oder Tipps von anderen Stillmüttern freut sich mit liebem Gruß Anke
? Liebe Anke, Du fragst, wann dein Sohn zum Abstillen bereit sein wird und ich kann dir auf diese Frage keine Antwort mit einer Altersangabe machen. Statistisch gesehen stillt sich ein Kind, dem diese Entscheidung selbst überlassen wird, irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. Abweichungen nach oben und unten möglich, doch wann dein Kind so weit sein wird kann dir niemand sagen, denn dazu müsste man hellsehen können. Das selbstbestimmte Abstillen eines Kleinkindes kann ganz unterschiedlich verlaufen. Das Kind trinkt vielleicht immer seltener an der Brust und schließlich gar nicht mehr oder aber es verkündet „Ab jetzt trinke ich nicht mehr an der Brust" oder „Ab meinem Geburtstag höre ich mir dem Stillen auf" (je nachdem wie alt das Kind ist und wie gut es sich verbal ausdrücken kann) und hört dann tatsächlich zu diesem Zeitpunkt auf.. Ich habe den Eindruck, dass da ein Missverständnis vorliegt. Mit einem zweijährigen Stillkind ist es sicher nicht mehr so, dass Du „naturgemäß nicht an gesellschaftlichen Ereignissen und Einladungen am Abend" teilnehmen kannst. Kinder in diesem Alter verkraften es in aller Regel sehr gut auch einmal einige Zeit ohne Mutter zu sein und können dann auch von einer anderen vertrauten Person ins Bett gebracht werden. Langzeitstillen bedeutet keineswegs vom sozialen und gesellschaftlichen Leben abgeschnitten zu sein. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Allerdings muss auch die Mutter bereit dazu sein, solche Regeln aufzustellen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo,liebe Anke! Um es gleich zu sagen: Den ultimativen Tipp hab ich nicht. Aber vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass Du nicht allein da stehst. Ich habe ein Töchterchen von 27 Monaten - und mein Busen ist ihr Heiligtum! Meine Schwägerin hat übrigens auch drei Kinder, eines klebte genauso an ihrer Brust. Ich denke mittlerweile: Es gibt einfach Kinder, die diesen intensiven Körperkontakt (Trost, Schmusen, bißchen naschen dabei ... ist ja auch klasse) wohl mehr brauchen als andere. Ist einfach so. Wenn ich mich umhöre, höre ich auch immer, das Abstillen sei kein Problem gewesen (oder wird uns das vorgegaukelt?? Man weiß ja nieee...) Jeder Jeck ist eben anders. Was ich gerade versuche: Meine Tochter liebt die Bobo Siebenschläfer-Bücher (rowohlt, glaub ich). Isst Bobo Müsli, möchte sie auch welches. Trinkt er Milch AUS DER FLASCHE (der kriegt die immer aus der Flasche), möchte sie das auch. Verlangt sie jetzt nach meinem Busen, und ich merke, es ist nicht sooo dringend, frage ich: Möchtest Du Mumi haben? Oder lieber so wie der Bobo die Flasche? Manchmal entscheidet sie sich für Flasche bzw. Becher. Ist zumindest `n Versuch wert... guck mal, welches Buch/ Vorbild Dein Sohn liebt. Übrigens: Ich musste mir auch schon von ner Frauenärztin sagen lassen, ich sollte mal in mich gehen und mich fragen, warum ICH nicht loslassen könnte. Hat mich richtig verunsichert. Aber ich kann nur versichern: Ich bin das nicht. Meiner Tochter ist Mumi halt noch so wichtig... Schöne Grüße, alles Gute P.S.: Danke an dieser Stelle an Biggi. Die Antworten sind kompetent, liebevoll und einfühlsam. Ich stöbere gern hier im Forum herum.
Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter ist zwar "erst" 1,5 Jahre alt, aber ich gehe davon aus, dass sie MINDESTENS noch über ihren zweiten Geburtstag hinaus "Mimi" möchte, denn momentan liegt die Stillhäufigkeit tagsüber bei 8-10 Mal!!! Dafür schläft sie nachts durch (seit sie 9 Monate alt ist). Letzteres habe ich forciert, weil ich durchschlafen und meinem Mann die nächtl. Unterbrechung ersparen wollte (muss früh raus und wacht von jedem Pieps auf). Ich nehme sie - wenn sie ausnahmsweise doch mal wach werden sollte - zu uns ins Bett, und diese Nähe reicht ihr schon. Die ersten beiden stillfreien Nächte allerdings hat sie in meinen Armen geweint, und ich mit. Da euer Kleiner ja nun tagsüber so genügsam ist und nur noch abends und nachts an die Brust will, könnte ich mir vorstellen, dass du einen sanften Ablösungsprozess ähnlich gestalten könntest. Das Einschlafen geht am besten mit einem immer genau gleichen Abendritual. Paula steht heute noch ab und an in ihrem Bett (neben unserem, wo wir zur gleichen Zeit schlafen gehen), aber sie beruhigt sich, wenn wir selber "schnarchen", oder uns noch ganz leise unterhalten. Ein wenig traurig ist das sicher, aber wichtig fand ich, dass meine Tochter nicht allein mit ihrem Frust bleibt, dass wir das gemeinsam durchstehen. Wenn euer Kleiner eh schon bei euch im Bett liegt, erzähle ihm etwas, sing ihm was vor und halte ihn ganz fest im Arm. Natürlich wird er erst mal wütend werden und nichts hören wollen, aber ich denke, das ist mit allen Dingen so, die die Kinder haben wollen. Irgendwann können sie lernen, dass nicht alles immer verfügbar ist, und auch nicht sofort. Vielleicht verlagert sich das Saugbedürfnis zunächst auch auf den Tag, da ist es sicher am besten, ihr einigt euch auf eine Stillzeit, die am besten in den Tagesablauf passt. Meine Tochter hatte monatelang nur zwei mal am Tag gestillt und kam gut damit zurecht - erst seit sie laufen kann, sucht sie wieder verstärkt die Nähe. Was ich mit all dem nur sagen will, ist: Die Kinder verstehen durchaus, wenn man nicht immer zu jeder Zeit verfügbar ist, wie Biggi schon schreibt. Das nur, wenn du im Zweifel bist, doch evtl. ein Abstillen selber initiieren zu wollen. Aber nicht wegen der anderen Leute, nur, wenn du selber es gar nicht mehr willst. Was die angebliche Neurose bei Langzeitstillkindern angeht, sag den Leuten einfach, wie es Jahrtausende lang von der Menschheit praktiziert wurde, und wie es auch heute noch viele Völker tun, Bsp. Nepal: durchschnittl. Stillzeit 3-4 Jahre! Niemand wird ernsthaft behaupten, dass all diese Völker komplette Psychopathen hervorgebracht haben. Unnatürlich ist es so, wie es in den Industrieländern üblich ist, und deswegen gibt es eben dort so viele P-pathen!!! Stille Grüße, Sanne
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