Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wann hat sie sich sattgetrunken

Frage: wann hat sie sich sattgetrunken

Mitglied inaktiv

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hallo fr. welter ich habe irgentwie ein problem zu wissen wann meine 3 wochen alte tochter sich sattgetrunken hat, ich biete ihr die brust immer wieder an und mal nuckelt sie dran dann trinkt sie mal wieder nur wenn sie mal, was sie aber selten macht würkt, weiß ich sicher ,daß sie satt ist. Wenn es nach ihrem mund geht schmatzt sie ja immer oder macht ihn immer mal auf und zu und spielt mit der zunge, heißt das gleich wieder sie hat hunger? ich möchte ja nicht einfach aufhören und sie ist nicht satt mir ist aufgrfallen, daß wenn ich die abstände mal einbischen länger lasse, trinkt sie viel intensiver und besser, dann läßt sie auch ganz große bäuerchen:-) Also wäre nett wenn sie mir ihre meinung dazu schreiben liebe grüße Sorry noch mal eine frage: Also ich sage von vornerein, daß ich schnuller auch ganz doof finde und schon allein, weil ein baby viel niedlicher ohne ist. naja wie dem auch sei, manche behaupten, daß meine kleine einen sehr starken saugreflex hat, und manchmal wirklich was im mund brauch sie ist dann gleichermaßen unruhig, wenn ich sie anlege hat sie halt wie gesagt nicht immer hunger und nuckelt. Also empfehlen mir somit viele bei nuckeln wollen und unruhe den schnuller. ich fand so einen zettel von der geburt meiner 1. tochter: Kindliche Entwicklung Schnuller Stilldauer Verband Europäischer Laktationsberaterin Alles zu sschreiben wäre natürlich zu lang, aber viell. kennen sie das ja oder können sich denken was für ein zettel dies ist was halten sie davon(falls sie sich vorstellen können welcher das ist) vielen dank noch mal und sorry für den langen beitrag


Biggi Welter

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Liebe Disi, Ihr Kind ist ein noch recht junges Baby und das Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf. Lassen Sie Ihr Kind an Ihrem Leben teilnehmen. Integrieren Sie Ihr Kind in Ihr Leben und versuchen Sie nicht, Ihr früheres Leben einfach wieder aufzunehmen. Ich kann Ihnen gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Den von Ihnen gesuchten Artikel hänge ich an, ich denke, Sie meinten diesen? LLLiebe Grüße Biggi Welter Beruhigungssauger (Schnuller) aus BFHI News Breastfeeding paper of the month (April 1997) Beruhigungssaugerbenutzung führt zu kürzerer Stilldauer Neugeborene mit etwas Künstlichem zum Saugen zu versorgen stört die Etablierung des Stillens. Aus diesem Grund benutzen babyfreundliche Krankenhäuser keine Beruhigungssauger (auch bekannt als Schnuller oder Nuckis) oder Flaschen für gestillte Säuglinge. Im Artikel zum Stillen des Monats April: "Pacifier use and short breastfeeding duration: Cause, consequence or coincidence" (Benutzung eines Beruhigungssaugers und kurze Stilldauer: Ursache, Folge oder Zufall) von Victoria et al. in Pediatrics, 1997 untersuchen brasilianische Wissenschaftler, was in den ersten sechs Monaten praktiziert wird und finden heraus, dass Beruhigungssauger bedeutend zum früheren Beenden des Stillens


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