Mitglied inaktiv
hallo, nach anfänglichen stillschwierigkeiten (frühgeburt- 4 wochen zu früh) stille ich zur zeit voll. jetzt, meine tochter ist 10 wochen alt, möchte ich -4 stundenam tag- wieder anfangen zu arbeiten. kann mein mann dem kind in dieser zeit eine flasche, evtl. mit beba ha geben und ich so durch den ersatz dieser mahlzeit beginnen abzustillen? oder ist ein abstillen zu diesem zeitpunkt zu früh? außerdem habe ich in diesem forum viel über "stillverwirrung" gelesen. Wie groß ist das risiko, dass es dazu kommt? lieben gruß antje
Liebe Antje, es stimmt, dass es Babys gibt, die sich nicht daran gewöhnen können, mit den unterschiedlichen Trinktechniken an Brust und Flasche zurechtzukommen und dann eine Saugverwirrung entwickeln. Eine solche Saugverwirrung ist ein schwerwiegendes Stillproblem, das dazu führen kann, dass sich das Baby zur Flasche hin abstillt. Eine Saugverwirrung kann in jedem Alter und auch mit jedem künstlichen Sauger entstehen, doch mit zunehmendem Alter wird das Risiko dafür immer geringer. Am größten ist die Gefahr innerhalb der ersten Wochen, deshalb sollte in den ersten Wochen auf alle künstlichen Sauger (auch Schnuller) verzichtet werden, damit Mutter und Kind die Gelegenheit haben, dass sich eine gute Stillbeziehung einspielt und das Kind lernt gut und korrekt an der Brust zu trinken. Die Schwierigkeit ist halt, dass unsere Kinder nicht mit einer Gebrauchsanweisung auf den Bauch geklebt auf die Welt kommen, auf der steht "Vorsicht, neige zu Saugverwirrung" oder "Keine Sorge, ich komme mit allen Saugern klar". So kann niemand wirklich vorhersagen, welches Kind tatsächlich eine Saugverwirrung entwickeln wird und welches nicht. Es hat sich bei einer Konstellation wie bei Ihnen bewährt, dass immer der Vater (bzw. die Betreuungsperson) die Flasche gibt und nie die Mutter. Auf diese Weise bleibt für das Kind klar "Mama Brust, Papa Flasche". Sollte das Kind beginnen an der Brust das Saugverhalten zu verändern oder die Brust sogar verweigern (z.B. rausschieben, an der Brust zappeln, ansaugen und sofort wieder loslassen), dann ist die erste Hilfe, alle künstlichen Sauger wegzulassen und sich sofort mit einer Stillberaterin in der Nähe in Verbindung setzen. Eine Saugverwirrung kann überwunden werden, vor allem, wenn bereits bei den ersten Anzeichen gehandelt wird. Das Kind sollte dann nach Möglichkeit keine Flasche mehr erhalten, sondern mit einer anderen Fütterungsmethode (z.B. Becher oder Softcup) gefüttert werden, während die Mutter nicht da sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie sich einmal persönlich darüber unterhalten wollen. Dazu brauche ich lediglich Ihren Wohnort mit Postleitzahl. Machen Sie sich jetzt aber nicht zu sehr verrückt, nicht jedes Kind wird tatsächlich saugverwirrt. Es gibt auch Kinder, die ganz problemlos zwischen Brust und Flasche wechseln können. Sie können jetzt also entweder eine Mahlzeit mit Ersatzmilch überbrücken, Sie können aber auch Milch abpumpen und diese füttern lassen. Jeder Tropfen Muttermilch, den Ihr Baby bekommen kann, ist wertvoll für Ihr Kind. Deshalb ist es immer sinnvoll zu stillen, auch wenn es nur eine kurze Zeit sein sollte. Doch wenn Sie es wollen, gibt es keinen Grund nicht auch nach der Wiederaufnahme einer Berufstätigkeit oder eines Studiums weiterhin zu stillen. Stillen und Arbeiten oder Studieren schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Wenn Sie sich zum Abstille entschließen, können Sie mit dieser ersten Mahlzeit beginnen und dann langsam die Flaschennahrung erhöhen. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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