Frage: Wachstumsschub 12-13. Woche

Liebes Team, Mein Sohn ist 13 1/2 Wochen alt und ist seit sieben Tagen tagsueber recht quaengelig und hat angefangen nachts frueher aufzuwachen und nach dem ersten Stillen in der Nacht ca. alle zwei Stunden erneut aufzuwachen und zu trinken. Insgesamt inzwischen bis zu viermal in der Nacht. Normalerweise schlaeft er gegen 18:30 bei Stillen ein, danach ist er gegen Mitternacht bis spaetestens 2 Uhr nachts zum ersten Nachtstillen aufgewacht und dann zwischen 3 und 4:30 Uhr nochmals. Um 5 Uhr ist er dann spaetestens wach und beginnt seinen Tag. Er hat seit kurz nach der Geburt immer zwischen 3 und 5 Uhr nachts angefangen zu druecken und zu grunzen. Anfangs hat ihn das nicht aufgeweckt, aber inzwischen wacht er oft wegen Blaehungen dann auch auf. Seit vorgestern will er auch tagsueber ca. alle 2 Stunden an die Brust, trinkt aber oftmals nur drei bis fuenf Minuten und nuckelt danach gern weiter. Da er so viel Milch aufnimmt, spuckt er nun auch sehr viel und stoesst auch oft erst lange nach dem Stillen auf. Ausserdem hat er natuerlich jede Menge nasse Windeln, meist zwei pro Nacht und bestimmt fuenf oder mehr am Tag. Vorgestern hatte er eine laengere Schlafphase von 18:30 Uhr bis Mitternacht, danach ist er dann jedoch wieder alle zwei Stunden bis 5 Uhr morgens aufgewacht. Seine ersten Wachstumsschuebe, wenn dieses einer ist, waren nicht so extrem und dauerten in der Regel nur zwei Tage. Ich bin mir daher nicht sicher, ob dieses auch einem Wachstumsschub zuzuschreiben ist. Koennte es sein, dass er nachts einfach nicht mehr ohne Hilfe einschlafen kann, wenn er aufwacht und gar nicht gestillt werden moechte und nur trinkt um sich zu beruhigen? Gestern Nacht habe ich zweimal versucht ihn durch Wiegen zu beruhigen, aber nach ein paar Minuten faengt er an zu quaengeln. Er schlaeft generell auch tagsueber nicht ohne geschaukelt zu werden ein und ich lege ihn dann in sein Bett. Nachts trinkt er meist noch im Halbschlaf und ich lege ihn daher schlafend zurueck in sein Bett. Am Montag bekommt er seine naechste Impfung und ich wollte gerne bei Ihnen um Rat fragen, bevor ich zum Arzt gehe. Vielen Dank und viele Gruesse Ingrid

Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 09:45



Antwort auf: Wachstumsschub 12-13. Woche

Liebe Ingrid, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen "Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen "abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 20.05.2010



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