Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin schwanger und habe vor, mein Baby zu stillen, da mein Freund Neurodermitis hat und man es überall liest, dass dann Muttermilch das Beste für mein Baby ist. Nun würde mich interessieren, ob ich dafür spezielle Vorbereitungen treffen muss, und ab wann ich damit beginnen sollte. Darf ein Baby, dass gestillt wird einen Schnuller bekommen? Tut das weh, wenn das Baby saugt bzw. beim Abpumpen? Wie läuft das mit dem sogenannten "Abstillen"? Viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Danke im Voraus Diana
? Liebe Diana, ein Schnuller ist aus vielen Gründen kritisch zu hinterfragen, nicht nur wegen des Stillens. http://www.bdl-stillen.de/aktuelles/medizinuw/schnuller.htm Korrektes Stillen oder Abpumpen verursacht keine Schmerzen, allerdings kann es in den ersten Tagen zu einer gewissen Empfindlichkeit der Brustwarzen kommen. Die beste Vorbereitung auf das Stillen ist Information! Alles, was so an Ammenmärchen über das angeblich notwendige Abhärten der Brustwarzen kursiert ist schlicht falsch. Es ist eine falsche Vorstellung, dass die Brust abgehärtet werden kann und sich quasi eine „Hornhaut“ bildet. Brustwarzen sind erektiles Gewebe, das kann man nicht abhärten und es bildet sich auch keine Hornhaut auf den Brustwarzen. Wenn das Stillen weh tut, dann liegt das an falschem Anlegen, falschem Saugen oder eventuell auch an einem Soor, aber nicht daran, dass die Brustwarzen „noch keine Hornhaut“ gebildet haben oder eine solche abgeschält ist, denn wie gesagt, eine solche Hornhaut gibt es nicht. Es ist also weder möglich noch wünschenswert die Brustwarzen abzuhärten. Brustwarzen sind sensibles, erektiles Gewebe und die Empfindsamkeit sollte keinesfalls beeinträchtig werden. (Niemand käme auf den Gedanken, einen Penis abzuhärten). Die beste Vorbereitung auf das Stillen ist gute Information, dies beugt sowohl wunden Brustwarzen als auch Milchmangel vor. Am besten besorgen Sie sich möglichst bald ein gutes Stillbuch (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit“ von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter“ von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen“ von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie leider nur noch gebraucht, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns)). Ein Stillbuch hat den Vorteil, dass Sie in Ruhe lesen können und bei Bedarf auch immer wieder bestimmte Stichpunkte nachschlagen können. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Außerdem ist es ratsam, dass Sie sich nach einer Stillberaterin vor Ort umschauen und ein oder mehrere Stillgruppentreffen besuchen. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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