Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Voltaren und stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Voltaren und stillen

blumen_wichtel

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Hallo liebes Stillberater-Team, mein kleiner Sohn ist knapp 16 Wochen alt und ich stille ihn voll. Nun hatte ich gestern in keiner Position auszuhaltende Rückenschmerzen, die wir dann schlußendlich im Krankenhaus haben abklären lassen. Die Ursache war Gott sei Dank kein Bandscheibenvorfall und auch keine Nierenkolik (wie ich ursprünglich gedacht hatte), sondern eine totale Verkrampfung der Muskeln auf der rechten Seite unter Beteiligung des Ischias-Nerves. Da es absolut nicht mehr ging, habe ich vom Arzt eine Tablette Voltaren Dispers in der niedrigsten Dosierung bekommen und weiter gestillt, da ja in der Nacht auch keine Alternative möglich war. Bisher ist es bei dieser einen Tablette geblieben und es ist nun mit Wärme nicht schön, aber aushaltbar. Muß ich mir nun Sorgen machen, weil ich weiter gestillt habe? Bzw. was kann ich nehmen, wenn die Schmerzen nicht mehr zu ertragen sind ohne abstillen zu müssen? Laut Arzt sollte das akute Stadium in den nächsten 3-4 Tagen abklingen. Vielen herzlichen Dank und viele liebe Grüße blumen_wichtel


Biggi Welter

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Liebe blumen_wichtel, Voltaren enthält Diclofenac, das in der Stillzeit nicht absolut kontraindiziert ist. Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis: Unter den nichtsteroidalen Antirheumatika sind in der Stillzeit die Säureantiphlogistika Ibuprofen und Flurbiprofen Mittel der Wahl. Bei gelegentlicher Einnahme sind auch Äzapropazon, Diclofenac und Flufenaminsäure zulässig. Nicht zu empfehlen sind Acemetacin, Etofenamat, Indometacin, Ketoprofen, Lonazolac, Mefenaminsäure, Meloxicam, Nabumeton, Naproxen, Nifluminsäure, Piroxicam, Progluinetacin, Tenoxicam und Tiaprofen. Eine versehentliche Einnahme der nicht empfohlenen Mittel erfordert keine Einschränkung des Stillens, die Medikation sollte jedoch umgestellt werden." Ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge geben, ich bin kein Arzt, aber es GIBT stillverträgliche .Schmerzmittel! Die Ärzte können das in der Fachliteratur (dazu gehört NICHT die Rote Liste) nachlesen oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin nach, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße, Biggi


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