Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Viele Fragen ........

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Frage: Viele Fragen ........

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Hallo Biggi, ich schreibe heute zum 1.Mal! Ich habe bereits einen 4-Jährigen Sohn, den ich damals leider nur 3 Wochen gestillt habe, da ich keine Unterstützung bzw. guten Ratschläge bekommen habe. Bei meinem 2.Kind möchte ich nun alles Anders und vorallem Besser machen. Alexander ist nun 2 Wochen alt und wird voll gestillt. Unter Tags klappt es auch richtig gut und er hat sogar einen raltiv guten Rythmus von ca. 3-4 Stunden gefunden. Nur Nachts ist es mit ihm teilweise der Horror .... manchmal ist er 2-3 Stunden durchgehend munter und könnte nur saugen!!! Irgendwann muß er doch satt sein unter Tags wird er es ja auch!?!?!? Anfangs hat er auch nicht wirklich an Gewicht zugenommen, erst heute waren wir wieder beim Kinderarzt und er hat endlich sein Geb.Gewicht wieder! (knappe 4 Kilo) Kann es sein das meine Milch ihm nicht reicht? Ich habe aber wirklich viel Milch ....! Oder Esse ich einfach das Falsche - wobei ich sagen muß, das ich jetzt wirklich sehr auf die Ernährung achte! Was sollte ich denn Meiden (an Speisen) bzw. was sollte ich vermehrt essen? Ich wäre über Ratschläge sehr dankbar, da ich diesmal wirklich so lange wie möglich stillen will!! lg Astrid und Alexander


Biggi Welter

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? Liebe Astrid, es ist absolut normal, dass der kleine Mann noch nicht weiß, dass es einen für uns Erwachsenen bedeutenden Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und auch solche Marathonstillsitzungen (die in der Fachsprache „Clusterfeeding" heißen), sind für ein Baby in diesem Alter nichts ungewöhnliches. Wenn ein Baby mit zwei Wochen sein Geburtsgewicht wieder erreicht hat, so ist das noch im Rahmen des Normalen und alles in allem klingt es nicht so, als ob hier tatsächlich etwas Besorgniserregendes vorliegen würde. Damit Ihr Kind lernt, dass wir Erwachsenen einen Unterschied zwischen Tag und Nacht machen und (meistens) der Meinung sind, dass die Nacht zum Schlafen da ist, können Sie etwas behutsam unterstützen, indem Sie sich beim nächtlichen Stillen möglichst ruhig verhalten (kein Licht anmachen, allenfalls eine kleines Nachtlicht, nur Wickeln, wenn unbedingt notwendig, keine „Gespräche, sondern nur beruhigendes Murmeln). Auf diese Weise merkt das Kind „Tag = mehr „Action", Nacht = ruhiger Ablauf". Tagsüber können Sie Ihr Baby nach spätestens vier Stunden wecken, aber das wird Ihnen auch keine Garantie dafür geben, dass die nächtlichen Schlafphasen länger werden. Lassen Sie jetzt wirklich sich und Ihrem Baby Zeit. Ihr Kleines wird von alleine größer und reifer werden und dann wird das Leben auch wieder „planbarer". Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. Auch die Zusammensetzung der Milch lässt sich über die Ernährung kaum beeinflussen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Eine Ausnahme von dieser Regel sind allerdings Frauen, die sich streng vegan oder makrobiotisch ernähren. Hier kann es zu einem Vitamin-B-Mangel kommen und deshalb müssen Frauen, die einer solchen Ernährungsweise anhängen, unbedingt mit ihrer Ärztin/Arzt darüber sprechen, wie die Vitamin-B-Versorgung des Kindes sicher gestellt werden kann. Ich kann Ihnen nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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