Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Viele Fragen zum stillne und so bitte - helft mir. Vorischt lang

Frage: Viele Fragen zum stillne und so bitte - helft mir. Vorischt lang

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Kleiner ist sechs Wochen alt und ich stille ihn voll. Ich habe dazu mal ein paar Fragen: 1. Er schläft ständig beim stillen ein, wachwickeln und anderes nützen wenig. Ich bekomme ihn doch nie auf einen höheren Rythmus. 2. Er hat einen sehr unständigen Rythmus der Mahlzeiten. Mal alle zwei Stunden, nachts meisst etwas länger (gott sei dank) dann hält er problemlos mal vier Stunden durch und dann am liebsten jede halbe Stunde. Also ich denke mal für meine Nerven und für meine Brüste ist das nicht gerade das optimalste. 3. ich habe ihn im selben Zimmer wie ich schlafen, im eigenen Bett. Wenn ich ihn des nachts stille, wird geraten ihn dann gleich wieder hinzulegen, was ist mit der Windel??? Sie ist doch eh des meisstens voll. 4. Beruhigen und die nächste Mahlzeit etwas rauszögern geht manchmal mit dem Schnuller. Nur fällt er so oft raus. Wie kann er ihn länger drin behalten? 5. Wann haben Babys ihre Wchstumssschübe wo sie dann mehr trinken wollen? Ich habe mehr Milch als er bracuht und mein Arzt sagt es gäbe solche Schübe nicht, jedenfalls nicht solche die sixch auf das Trinkverhalten auswirken würden. Danke für Eure Antworten. LG Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, fangen wir von hinten an: „Klassische" Zeiten für Wachsumsschübe sind: • zwischen dem siebten und vierzehnten Tag • zwischen der vierten und sechsten Woche • zwischen dem dritten und vierten Monat doch wie immer, sind auch hier die Babys Individualisten und es gibt eine sehr große Schwankungsbreite und manche Kinder haben mehr Wachstumsschübe als die „typische" Zahl. Stillberaterinnen und auch stillende Mütter wissen aus langjähriger Erfahrung, dass diese Zeiten mit gesteigertem Trinkverlangen durchaus sehr real sind. Es ist nicht sinnvoll eine Stillzeit hinauszögern zu wollen - auch und besonders nicht mit dem Schnuller. Der Schnuller ist nicht „böse" und manchmal kann ein Schnuller durchaus seine Berechtigung haben, aber er sollte - wenn er überhaupt eingesetzt wird - dosiert verwendet werden, so wie ein Medikament. Von Stillberaterinnen wird der Schnuller kritisch gesehen, da wir immer wieder mit den Folgen des Schnullergebrauchs, vor allem bei kleinen Säuglingen, konfrontiert werden. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Nächtliches Windelwechseln ist nur dann notwendig, wenn das Kind Stuhlgang hatte, solange die Windel nur nass ist, kann darauf (von besonders empfindlichen Kindern abgesehen) verzichtet werden und das Kind darf ungestört weiterschlafen. Wenn Sie das Kind zu sich ins Bett nehmen, können auch Sie gleich weiterschlafen und haben auf diese Weise sehr viel ungestörtere Nächte. Das Normale am Rhythmus eines Babys ist, dass es keinen Rhythmus hat. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Außerdem müssen Sie daran denken, dass der Magen eines so kleinen Babys noch kein sehr großes Fassungsvermögen hat, Muttermilch innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut ist und der Organismus eines Babys auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt ist. Mit zunehmendem Alter und zunehmender Reife des Kindes werden die Abstände zwischen den Stillzeiten meist länger, allerdings gibt es dafür keine Garantie. Für Ihre Brust sind die unregelmäßigen Abstände meist kein Problem, ob für Ihre Nerven, kann ich nicht beurteilen. Solange ein Kind gut gedeiht, gibt es keine Grund es zum Stillen zu wecken, sondern es kann uneingeschränkt nach Bedarf gestillt werden. Das heißt, so oft es will und so lange (oder kurz) es möchte. Vielleicht besuchen Sie einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein, vor allem wenn frau dann erlebt, dass sich ihr Baby genau so verhält wie die Mehrzahl aller anderen Babys auch. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, habe keine bekommen. LG Andrea


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