Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verzicht auf Milchersatz

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Frage: Verzicht auf Milchersatz

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Hallo Biggi! Meine Tochter wird in ein paar Tagen sechs Monate alt u. zeigt seit geraumer Zeit großes Interesse an allem, was sich mit einem Löffel in ihr Mäulchen schieben lässt. Sie wird z. Zt. noch voll gestillt, ich will aber demnächst anfangen, Ihr auch etwas feste Kost dazu anzubieten. Jetzt habe ich nicht vor, Ihr den Milchbrei - der ja erst später kommen wird - mit irgendeiner Säuglingsmilch o. Kuhmilch zu geben. Ist ein Milchbrei überhaupt erforderlich??? Ich will die Stillmahlzeiten ja nicht ersetzen, sondern Ihr nur zusätzlich etwas anbieten. Wenn ich Nicci noch mindestens drei mal am Tag gestillt wird, ist es dann überhaupt notwendig, einen Milchbrei zu reichen oder kann ich auch auf etwas anderes ausweichen??? Ich habe das Gefühl, daß sämtliche Ernährungsratgeber (in menschlicher u. in Papierform) nur von Flaschenkindern ausgehen.? Nun ja, für mich ist das Ganze noch etwas undurchsichtig und ich würde mich über ein paar Infos freuen! Viele Grüße Anja


Biggi Welter

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? Liebe Anja, der Verdacht ist gerechtfertigt, denn es wird leider nur extrem selten davon ausgegangen, dass Stillen die Norm sein sollte und dies nicht nur in den ersten vier bis maximal sechs Monaten. Selbstverständlich kann ein Kind ganz ohne Muttermilchersatzprodukte groß werden. Ab etwa einem halben Jahr, wenn das Kind deutlich zeigt „jetzt will ich das, was auf deinem Teller ist auch probieren" kann, soll und darf es selbstverständlich Beikost bekommen, doch die kann absolut milchfrei sein und der Milchbedarf wird weiterhin über die Muttermilch gedeckt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird entsprechend häufig gestillt, ist andere Milch nicht notwendig. Wird seltener gestillt, braucht das Kind einen Ersatz für die Muttermilch, entweder Milchbrei oder künstliche Säuglingsnahrung. Wenn Du also oft genug stillst, ist das Thema Muttermilchersatz vom Tisch. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi


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