Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

vergessen bzw. übersehen?

Frage: vergessen bzw. übersehen?

Mitglied inaktiv

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hallo biggi, kann es sein dass du meine frage übersehen hast.Die frage "Milch wird weniger". danke sabine


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Sorry, da muss gestern beim Einsetzen der Antworten etwas nicht geklappt haben. Liebe Sabine, Abendliche Unruhe ist nicht zwingend mit Hunger gleichzusetzen und das Abpumpen hat keine echte Aussagekraft über die vorhandene Milchmenge. Nach dem was Du schreibst gedeiht dein Sohn gut und es besteht wohl kein Anlass daran zu zweifeln, dass er nicht genügend Milch bekommt. Schau dir aber dennoch dein Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Kriterien an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Wenn ja, bekommt dein Baby auch genügend Milch. Durch das Abpumpen am Morgen und Verfüttern der Milch am Abend, wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen, denn der Brust wird am Morgen ein höherer Bedarf als er tatsächlich vorhanden ist und am Abend ein niedrigerer Bedarf als wirklich gegeben vorgegaukelt. Deshalb ist diese Vorgehensweise nicht empfehlenswert. Viel eher solltest Du versuchen, dass sich Ihre Brust auf die tatsächlichen Gegebenheiten einstellen kann. Du schreibst, dass dein Sohn im drei bis vier Stunden Rhythmus gestillt wird und eine sehr lange Nachtpause einhält. Bestimmst Du diesen Rhythmus oder dein Sohn? Es ist wichtig, dass dein Kind nach Bedarf und nicht nach der Uhr gestillt wird. Das sind die optimalen Voraussetzungen, damit sich deine Milchmenge auf den Bedarf deines Kindes einstellen kann. Ein Baby sollte immer dann angelegt werden, wenn es Hungerzeichen zeigt und Weinen ist erst ein sehr spätes (um nicht zu sagen das letzte) Hungerzeichen. Sollte dein Sohn wirklich zu wenig Milch bekommen, ist die lange Nachtpause (so angenehm sie für dich auch ist) von Nachteil. Gerade bei heißem Wetter kann es sein, dass ein Baby sehr oft und dann nur kurz an der Brust trinken will. Auch Babys haben bei höheren Temperaturen mehr Durst. Die Muttermilch genügt auch dann, um den Bedarf des Kindes zu decken, vorausgesetzt, es wird wirklich nach Bedarf gestillt und oft genug angelegt. Es ist nicht anzunehmen, dass dein Kind spuckt, weil sein Magen überdehnt ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass dein Kind beim Trinken zuviel Luft schluckt und deshalb vermehrt spuckt. Achte daher auf ganz korrektes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, um so weniger Luft muss wieder heraus. Am besten lässt Du dir einmal von einer Stillberaterin vor Ort zeigen und erklären, wie ein Baby gut angelegt ist und woran Du erkennst, dass das Kind korrekt saugt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Sie kann dir auch gezielte Tipps geben, falls tatsächlich eine Steigerung der Milchmenge erforderlich sein sollte. LLLiebe Grüße Biggi


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