Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verdauungsschwierigkeiten

Frage: Verdauungsschwierigkeiten

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 7 Monate alt und quält sich m.E. ziemlich mit der Verdauung. Sie wird morgens und abends sowie nachts gestillt. Sobald sie schläfrig ist und an der Brust trinkt klappt es ganz gut mit einem ruhigen Trinken. Ist sie jedoch hellwach, fängt sie an zu strampeln, wird unruhig "reißt" sich oft von der Brust los und schaut in der Umgebung umher,m rudert oft mit den Armen und krallt sie an meiner Kleidung fest.Ihre arme sind eigentlich ständig in Bewegung. Sie ist ansich auch ein sehr aufmerksames und waches Kind. Das macht sie etwa seit dem 4. Monat. Ich dachte immer, das dies die unruhige Phase ist, weil sie aktiv an der Umwelt teilnimmt. Aber die Phase scheint nicht vorrüber zu gehen!? Beim Brei essen, drückt sie mitunter auch schon während des Essens und bekommt vor Anstrengung oft einen roten Kopf. Manchmal wird sie richtig meckerig.Das lässt nach, wenn sie fertig ist mit Essen bzw.Stillen. Ihr Stuhlgang ist auch ziemlich fest. Ich achte aber schon auf Gläschen, die stuhlauflockernd bezw.-regulierend sind. Was kann ich noch tun? Auf ausreichendes Trinken achte ich zusätzlich. Sie trinkt ca. 300ml/TAg seht verdünnten Apelsaft. Tee bzw.Wasser mag sie nicht. Vielen Dank. Simone


Biggi Welter

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? Liebe Simone, das unruhige Verhalten an der Brust lässt sich häufiger bei Kindern ab etwa vier Monaten beobachten, meistens legt es sich aber in der Tat wieder nach einiger Zeit. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ein Kind während oder kurz nach dem Stillen/Essen seinen Darm entleert, denn durch die Füllung des Magens erhält der Darm einen Impuls, der die Ausscheidung fördert. Der Unruhe und dem Zappeln an der Brust könntest Du einmal versuchen durch Bündeln entgegen zu wirken. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Was nun die Verdauung betrifft, so kann es - vor allem in der ersten Zeit der Beikost - durchaus dazu kommen, dass das Kind sich etwas mehr plagen muss. Der Verdauungstrakt braucht Zeit, um sich an seine neue Aufgabe zu gewöhnen. Das dauert bei manchen Kindern etwas länger. Achte deshalb darauf, dass der Speiszettel noch nicht zu reichhaltig ist. Weniger ist hier mehr, das Kind braucht noch keine große Abwechslung und vielfältigen Mischungen. Diese Zurückhaltung in Bezug auf die Vielfalt hat außerdem den Vorteil, dass Du leichter erkennen kannst, ob dein Kind auf ein bestimmtes Nahrungsmittel reagiert. Das langsame und einzelne Einführen der verschiedenen Nahrungsmittel ist nicht nur bei allergiegefährdeten Kindern, sondern für alle Kinder empfehlenswert. Apfelsaft - auch verdünnt - kann übrigens der Verdauung auch zu schaffen machen. Es wäre gut, wenn Du den Saft jetzt immer weiter verdünnen könntest, so dass ihr schließlich bei reinem Wasser angelangt seid. Bei der Fertignahrung (sowohl Brei als auch Gläschen) ist das sorgfältige Etikettenlesen wichtig. Nicht selten finden sich Bestandteile, die nicht notwendig oder sogar mehr als überflüssig sind. Kuhmilch sollte im ersten Lebensjahr möglichst gemieden werden und ein Kind das noch ausreichend oft gestillt wird, braucht keine andere Milch. Wird das Kind jedoch nicht mehr (ausreichend) gestillt, dann braucht es einen Ersatz für die Muttermilch und dieser Ersatz basiert meistens auf Kuhmilch. Auch Folgemilch und andere künstliche Säuglingsnahrungen sind in aller Regel aus Kuhmilch hergestellt. Nur Spezialnahrungen können auf anderer Basis hergestellt sein. Schau einmal genau, was dein Kind isst und versuche möglichst wenig Mischungen, sondern eher einzelne Nahrungsmittel anzubieten. Dann kannst Du besser erkennen, wie dein Kind (verdauungstechnisch) auf die verschiedenen Sachen reagiert. Außerdem schadet es nicht, wenn Du in Zusammenhang mit der Beikost wieder die Brust anbietest. Sollte sich nicht bald eine Besserung ergeben, besprich dich bitte mit deiner Kinderärztin/arzt. LLLiebe Grüße Biggi


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