Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verdacht auf Bandscheibenvorfall und Stillen....

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verdacht auf Bandscheibenvorfall und Stillen....

Mitglied inaktiv

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Hallo! Vorab, mein Sohn ist 14 MOnate alt. Ich stille zurzeit voll. Mit etwa sechs Monaten habe ich versucht ihn langsam an Brei zu gewöhnen. Dies hat nicht geklappt. Habe daraufhin eine Pause eingelegt und weiter gestillt, auch aus BEquemheit, da ich noch einen zweiten Sohn habe, der mittlerweile drei JAhre alt ist. Dann hat er immer mal zwischendrin ein paar Hapse bei uns am Tisch mitgegessen, auch mal eine Dinkelbrezel und ab und an auch abends ein paar Löffel Brei. Vor etw drei Wochen hat er dann auch mal mehr gegessen. Seit ca. 10 Tagen nun eine Totalverweigerung seinerseits. Mit dem Essen wird gespielt. Er wil alles vom Tisch haben, aber nur zum Fühlen, matschen etc. Wenn dann was in den Mund gelangt, wird kurz daran gelutscht, dann ausgespuckt. Der kleine Mann hat früh gekrabbelt, ist mit zehn MOnaten los gelaufen und auch sonst sehr interessiert an seiner Umwelt. Diesen Umstand habe ich dann immer al Erkläung gesehen, also dass er durch seine Neugier vom Essen abgelenkt wird. Er nimmt keinen Schnuller, keine Flasche, trinkt nicht aus dem BEcher. Nachts ist er stündlich in guten ZEiten alle zwei Stunden trink- und nuckelbereit (an meiner Burst). Nun zu meinem Problem. Mir geht es körperlich sehr schlecht, Verdacht auch Bandscheibenvorfall, Schmerzen etc. Würde gerne mehr körperliche Kraft haben, um nicht nur für mich, sondern auch meine Familie zu genesen. Körperlich und auch psychisch bin ich gerade sehr belastet und ich habe das Gefühl, dass es mir besser gehen würde, wenn ich nicht mehr so krass stillen müsste. Mein Kinderarzt hat mir geraten, drei Tage nach BErlin zu fahren. Davor habe ich aber Skrupel. Mein erster Sohn aht sich abgestillt (mit 16 MOnaten) als ich schwanger war. Dies sollte nun nicht die Lösung meines Problems sein :-) Gibt es humane Möglichkeiten abzustillen, Mittel um den Geschmack der MIlch zu vermiesen oder ähnliches? Habt ihr hilfreiche Tipps? Bin echt fertig und denke, eine entspannte kranke Mama wäre für meine Familie das beste! Danke und Sorry, dass es so lang geworden ist melle


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Liebe Mellilustig, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Die immer wieder vorgeschlagene "Curry Methode" (auch Senf Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stellen Sie sich vor, Ihr kleiner Sohn kommt vertrauensvoll zu Ihnen, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Können Sie sich den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihren Sohn abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch "kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Ihr Kind nach einem Wochenende oder einer Woche, die Sie verschwunden waren nicht doch weiter an die Brust will. Es ist ebenfalls sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi


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...er schläft von geburt an bei uns im bett und nachmittags im kiwa, meist im garten- bett ist für ihn kein thema


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