Mitglied inaktiv
Hallo, lange ist es her, dass ich in diesem forum las, aber ich bräuchte Deine Hilfe. Mein drittes kind ist jetzt knapp 5 Monate alt und wird (noch) voll gestillt. Der Kinderarzt ist mit der Gewichtsentwicklung nicht zufrieden und hat mir "Untergewicht" ins Vorsorgebuch geschrieben und zum Abstillen geraten. Aber da meine erste Tochter auch immer zu leicht war, lasse ich mich nicht allzu sehr verunsichern. Meine Kleine wog bei der Geburt nur 2710 Gramm und liegt jetzt leider erst bei 5,1 kg ist aber ansonsten fit und auch motorisch zeitgerecht (rollt sich schon auf den Bauch), wachsam und neugierig. Er empfahl mir eine Säuglingsmilch da meine Milch zu knapp sei. Kann ich aber nicht glauben, da mein 2.Kind auch 7 Monate ausschleisslich gestillt wurde und ein kleiner "Brocken" ist. Ich gehe einfach davon aus, dass meine tochter eine zarte Maus bleiben wird. Nun aber meine Frage. Welche, wenn abstillen, Säuglingsmilch sollte ich füttern. Pre-Milch oder etwas gehaltvolleres (wie der kinderarzt meint eine 2-er Milch) Aber hat diese Milch nicht einfach nur mehr Stärke? Ist es nicht sinnvoller Pre zu geben? Was meinst du dazu? Möchte schließlich das Beste für meine Maus und eigentlich noch weiterstillen.. Gruss eine traurige Anna
Liebe Anna, ein Gewichtsverlust oder Gewichtsstillstand ist immer ein Alarmzeichen. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht zugenommen hat. Dein Kind hat aber durchschnittlich immer über 100 Gramm zugenommen und es kann tatsächlich sein, dass es reicht. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ich verstehe nicht, wieso Du ganz abstillen sollst und außerdem noch 2er nahrunge geben sollst. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Für die 2er Nahrung ist dein Kind virel zu jung. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. Lass den Kopf nicht hängen, ich bin sicher, dass Du nicht abstillen musst! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe auch ein sehr untergewichtiges Kind. Sie ist jetzt 6 Monate alt und wiegt knapp 5 Kg. Ich habe sie voll gestillt bis sie 5 1/2 Monate alt war und habe dann zügig zugefüttert mit Gläschen. Leider verweigert sie jegliche Flüssigkeit und nimmt nur die Brust. So gestaltet sich das Abstillen schwierig. Ich bin total foxi, denn wir haben einen Stillrythmus von 2 Stunden Tag wie Nacht. Ansonsten ist sie total fit. Meine anderen 3 Kinder sind ebenfalls sehr zart und klein und hatten eine ähnliche Wachstums- und Gewichtsentwicklungskurve. Doch nun ist die 4. sehr herausgewachsen. Seit der letzten U mit 4 Monaten hat sie nur 200 g zugenommen. Jetzt bin ich überwiesen worden zur Uniklinik mit Verdacht auf eine Stoffwechselerkrankung. Alle Versuche, mehr Essen und/oder Trinken in sie hinein zubekommen begegnet sie mit viel Spukerei. Was kann denn das sein und was kann ich noch tun, damit sie mehr isst? Stimmt es, daß das Gehirn unterentwickelt bleibt, weil sie so wenig zugenommen hat und das Gehirn zu wenig Nahrung bekommen hat? Verweifelte Grüße Bettina
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