Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Umgang Muttermilch

Frage: Umgang Muttermilch

BrombeerBaby

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Hallöchen, Ich habe ein paar Fragen zum Umgang mit der Muttermilch. Ich pumpe manchmal 1x am Tag nach dem Stillen ab. Meine Hebamme sagte, dass sei okay, wenn ich mir einen kleinen Notvorrat anlegen will. Im KH habe ich gelernt, dass die MM 48Std. im Kühlschrank haltbar ist und 6 Monate in der Gefriertruhe. Nun meine Fragen: 1. Wenn ich die Milch abgepumpt habe, muss sie dann sofort in die Gefriertruhe oder kann ich sie auch z.B 24Std im Kühlschrank lassen und dann erst einfrieren? 2. Wie erkenne ich, dass die MM schlecht ist? Ich habe jetzt öfter von Mamas gelesen, dass ihre MM nach dem Auftauen schlecht war und sie diese weggeschüttet haben. Eine konkrete Antwort finde ich leider nicht. Mein Baby hat auch schon aufgetaute Milch bekommen. Die riecht immer metallisch. Er trinkt sie aber ohne Probleme in einem Zug weg (ca. 150ml). Würde er schlechte Milch ablehnen? Wir würden ja auch keine schlechte Kuhmilch trinken. Lg BrombeerBaby


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe BrombeerBaby, es wird empfohlen, dass die Milch nach spätestens 24 Stunden eingefroren wird, wenn abzusehen ist, dass sie nicht innerhalb von 72 Stunden nach dem Abpumpen verbraucht wird. Es ist zwar möglich, sie auch noch später einzufrieren, aber das führt halt doch zu Verlusten in Bezug auf Vitamine usw. Manchmal riecht die Milch komisch nach dem Auftauen, schlecht ist sie eigentlich nicht. Diese Beobachtung ist leider gar nicht so selten und es ist sicher kein „Spezialproblem" sondern kommt einigermaßen häufig vor. Es gibt einige Erklärungsversuche für das Phänomen der „seifigen" Milch, doch eine letztendlich sichere Erklärung gibt es bisher noch nicht. Das einzige was wohl feststeht ist, dass sich die Milchfette aus noch nicht richtig geklärten Gründen verändern und die Milch dann seifig schmeckt und komisch riecht. Diese Milch ist nicht verdorben im eigentlichen Sinne und es gibt Babys, die diese Milch trinken, während andere Kinder sie (verständlicherweise) strikt ablehnen. Seltsamerweise ist nicht immer alle Milch der gleichen Frau (trotz gleicher Behandlung) betroffen. Auch dafür gibt es noch keine Erklärung. Aus der Erfahrung weiß man, dass der geschmacklichen Veränderung durch kurzes Erhitzen der Milch (ähnlich wie beim Pasteurisieren) entgegengewirkt werden kann. Das „Abkochen" der Milch kann eine Alternative sein, wenn die Mutter auf das Abpumpen und Aufbewahren angewiesen ist (z.B. wegen Berufstätigkeit). Die so behandelte Milch ist immer noch besser als künstliche Säuglingsnahrung, allerdings gehen der Großteil der Immunstoffe leider verloren. Ich hoffe, deine Frage einigermaßen beantwortet zu haben. Ruth Lawrence, MD, beschäftigt sich in einem Kapitel ihres Buches „Breastfeeding: A guide for the medical profession" auch mit diesem Phänomen, aber auch dort finden sich keine endgültigen Erklärungen. LLLiebe Grüße Biggi


BrombeerBaby

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Danke, ja zum Teil. Wie erkenne ich denn "schlechte"/abgelaufene Muttermilch? Falls zb der Gefrierschrank nicht kalt genug eingestellt ist und das Thermometer das nicht richtig anzeigt. Schmeckt das Baby das? Ich habe jetzt frisch abgepumpte MM und aufgetaute MM probiert. Ich finde beides etwas eklig. Einen großen Unterschied kann ich aber nicht bennenen. Was würde passieren, wenn das Baby schlechte Milch trinkt? MfG BrombeerBaby


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