Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, kennst Du das Buch "Warum Babys weinen". Wenn ja würde mich Deine Meinung dazu interessieren. Wenn nicht habe ich eine konkrete Frage: dort wird u.a. gewarnt vor einer Überfütterung mit Muttermilch, wenn man zB immer stillt, wenn das Baby weint - also eigentlich immer unter 3h, wird von Überfütterung gesprochen - ausgenommen Wachstumsschübe und Ausnahmen. Angeblich kann schon in diesem Stadium ein Grundstein zur Fettleibigkeit gelegt werden. Was sagst Du dazu? Bin recht verunsichert, weil ich Melanie sehr oft alle zwei Stunden anlege auch wenn sie dann nur nuckelt - einfach um sie zu beruhigen - ist das falsch? Muß man wirklich nach anderen Alternativen (Schnuller nimmt sie in dem Fall dann nicht) suchen - sprich laut Buch weinen lassen um Blockaden abzubauen (schon unter Aufsicht und nicht allein lassen). Deine Meinung interessiert mich sehr und natürlich auch die der anderen Mütter. LG Martina
? Liebe Martina, inzwischen sind ALLE Stillexperten der gleichen Meinung: Stillen nach Bedarf ist das Beste für Mutter und Kind und es ist weder sinnvoll noch notwendig bestimmte Zeitabstände einzuhalten. Eine Überfütterung an der Brust ist nicht möglich. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Außerdem ist das Stillen ein seit Jahrtausenden bewährtes Mittel ein Baby zu beruhigen und zu trösten. Lies in diesem Zusammenhang auch einmal meine Antwort an Manuela und Jonas Betreff „zu kurze Stillabstände". Ich hänge dir noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an und wünsche dir weiterhin eine Stillzeit, die Du unbeschwert und nach deinem Instinkt und Gefühl mit deiner Tochter genießen kannst. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC
Mitglied inaktiv
Liebe Namenskollegin! Als ich endlich gehört hatte, saß Babies kein Bauchweh bekommen, wenn man sie öfters als alle zwei Stunden anlegt, habe ich alle meine Kinder (millerweile sind es drei) immer als erstes angelegt, wenn sie geweint haben - auch wenn sie "nur" nuckeln wollten. Der Älteste ist mittlerweile gut fünf und ausnehmend schlank, der zweite mit seinen 3 1/2 Jahren kräftig, aber nicht dick, und Veronika, bald 6 Monate, bewegt sich etwa auf der 50%-Kurve - obwohl sie etliche Monate jede Stunde an die Brust wollte. Überfüttert habe ich also offensichtlich keines meiner Kinder. Ich finde den Gedanken schlimm, ein Baby schreien zu lassen: Das Schreien bedeutet schließlich, daß das Baby ein Problem hat und darauf vertraut, daß sich schnell jemand darum kümmert, das Unbehagen abzustellen. Dieses Vertrauen möchte ich nicht enttäuschen. Liebe Grüße Martina A.
Mitglied inaktiv
Ich kenne dieses Buch zwar nicht, aber selten so einen Quatsch gehört! Mein Süßer ist jetzt 12 Wochen alt.Die ersten ca 10Wochen hatte er überhaupt keinen Rhytmus.Die kleinste Veränderung im Tagesablauf und er war völlig neben sich.Ein Stillen ale 2 Stunden war Pflicht.Er hat natürlich auch entsprechend zugenommen,aberdik und überfüttert ist er unter Garantie nicht. Ich könnte mein Kind im Leben nicht schreien lassen.Es ist doch in Ordnung , sein Kind mit dem zu Trösten, was ihm fehlt!Es ist doch eigentlich egal, ob das Baby am Nuckel oder an der Brust nuckelt.Mit dem sinnlosen Weinenlassen baut man wohl eher Blockaden auf als ab.Wenn Du keine Problemme ,mit dem Nuckel an der Brust hast, würde ich mich von anderen nicht beirren lassen!!!
Mitglied inaktiv
Hallo Martina, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man ein Kind mit der Brust überfüttern kann, schließlich muß das Kind richtig "arbeiten" um an die Milch zu kommen, im Gegensatz zum Fläschchen, wo die Milch einfach so rauskommt. Eric zeigt mir immer sehr deutlich, wenn er genug von der Brust hat. Also laß Dich nicht kirre machen und hör auf Dein Kind und Dein Gefühl. Kleine Kinder haben normalerweise ein sehr gutes Empfinden dafür, wann sie satt sind, es sei denn gutmeinende Mütter oder Omas meinen es reicht nicht und stopfen noch nen Löffel für Mama, einen für Papa, einen für Oma usw ins Kind rein. Liebe Grüße Meike und Eric (*7.3.01), der immer genau soviel bekommt wie er will.
Mitglied inaktiv
hallo ich habe das buch gelesen, und es steht da nichts von 3h-std-abständen. es geht darum, daß babys auch mal weinen dürfen/müssen um ihren frust loszuwerden. nicht immer wenn ein baby weint will es an die brust. wenn ein kind erst vor 1 std gestillt worden ist, ist es halt sehr unwahrscheinlich, daß es wieder hunger hat. vielleicht "will" es einfach weinen (und dabei von mama oder papa gehalten werden). frau kann auch mit der brust dem kind den mund zustopfen, wenn immer gleich bei jedem weinen die brust angeboten wird. bei zacharias habe ich ganz gute erfahrung damit gemacht, ihn einfach mal in meinem arm weinen zu lassen. er war danach ausgeglichener. tschau katja