Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trotz und Stillen

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Frage: Trotz und Stillen

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Hallo Biggi, zuerst möchte ich mich bei dir bedanken, dass du in diesem Forum immer gute Tips für alle parat hast. Dank dieses Forums, stille ich meinen Kleinen (19 Monate) noch immer und bin auch wild entschlossen, dass so lange zu tun, wie er das möchte. Er hat sich zu einem sehr selbstbewussten, fröhlichen Kind entwickelt und ich glaube das liegt zum Teil auch am Stillen. Ich habe momentan nur 2 Probleme: Immer wenn ich ihn schimpfe, weil er z.B. sehr oft zuhaut oder irgendwas mit Absicht macht, dann möchte er anschliessend sofort an die Brust. Ich bin dann immer hin und hergerissen. Einerseits möchte ich es ihm nicht abschlagen aber andererseits möchte ich ihn für sein falsches Verhalten nicht auch noch belohnen. Wie verhalte ich mich hier richtig? Er schläft immer noch nur an der Brust oder im Kinderwagen/Auto ein. Wenn ich nicht zu Hause bin, hat mein Mann ein Riesenproblem. Der Kleine schläft dann nur, wenn er ihn stundenlang rumschleppt. Da mein Mann aber Rückenprobleme hat ist das nicht so gut für ihn. Darum lässt er ihn einfach auf, bis ich wieder da bin. Ich bin dadurch immer im Stress bald wieder heimzukommen. Was kann ich denn da machen? Vielen Dank für deine Hilfe Daniela + Andreas


Biggi Welter

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Liebe Daniela, ich denke nicht, dass Du dein Kind verwöhnst, wenn Du es stillst nach einer Auseinandersetzung. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. Lass dich nicht beirren und vertrau auf dein Gefühl. Für deinen Mann ist es natürlich einfacher, wenn er euer Kind auf lässt, bis Du nach Hause kommst. Vielleicht ist dieser Weg gar nicht so falsch, denn so kann es nicht zu Machtkämpfen und auch nicht zu Rückenproblemen kommen. Probiere es doch einfach mal aus, dass Du nicht gleich wieder kommst. Die meisten Babys schlafen irgendwann ganz friedlich ein, wenn sie nicht schlafen müssen (ich kenne einige Kinder, die selig schlummernd auf dem Badezimmerteppich lagen :-)). Dein Kind kann und wird sich daran gewöhnen, dass Du manchmal weg bist, wenn es dir wichtig ist. Dein Mann wird mit deinem Kind klar kommen! LLLiebe Grüße Biggi


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