Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkabstände

Frage: Trinkabstände

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebes Team, ich habe eine Frage zu den Trinkabständen meiner Tochter (15 Wochen). Derzeit trinkt sie immer noch alle 1 1/2 - 2 Stunden. Aus meinem Umfeld höre ich immer warum die Abstände denn noch nicht größer wären. Die anderen Mütter mit denen ich zu tun habe sind auch alle bereits bei ca. 3 Stunden. Ist das jetzt sehr negativ das meine Kleine so oft trinkt, abgesehen von Unternehmungen und ähnlichen Sachen die schwer zu planen sind...?! Ich versuche immer viel um sie abzulenken aber irgendwann hilft nur noch die Brust. Sie nimmt auch keinen Schnuller, manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mehr zur Beruhigung als aus Hunger trinkt. Die Kinder in unserem Umfeld nehmen alle einen Schnuller. Kann es auch daran liegen das sie öfter trinken möchte? Vielen Dank!!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe schokomuffin100, Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Am besten lässt Du dich von deinem Kind leiten. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß im Normalfall selbst am besten, wie viel und wann es etwas braucht. Klar kann es am Schnuller liegen, dass andere Kinder sich länger beruhigen lassen, trotzdem ist es nicht ratsam. Ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (eben so wenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges“ Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen „Vorteil“. LLLiebe Grüße, Biggi


kefo

Beitrag melden

Hallo, Ich kann Dir versichern, die Abstände sind normal. Meine Maus hat in dem Alter auch spätestens nach 2 Stunden gestillt werden wollen, da half auch kein schnuller. komischerweise haben alle anderen auch immer erzählt, dass Sie größere Abstände haben. Auch jetzt mit ihren 8 Monaten trinkt Sie meist in den Abständen. Wenn wir unterwegs sind hält Sie es auch länger aus, denn die Welt da draußen ist so interessant ;-), da wird nur getrunken wenn der Hunger riesengroß ist. Zum Thema Unternehmungen: ich war am Anfang auch immer nervös, aber es findet sich immer ein eckchen wo man in Ruhe mal.kurz stillen kann. Und dann geht es halt weiter.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.