Mitglied inaktiv
liebe biggi, ich bin total ratlos. mein sohn ist jetzt knapp 18 monate und wurde immer nach bedarf gestillt. sein bedarf war sehr üppig. nach einer reihe von infektionen; ich mußte innerhalb kurzer zeit mehrfach antibiotika einnehmen, hat mir meine hebamme dringenst angeraten abzustillen, da ich nun eine lungenentzündung hatte und obendrein ziemlich an gewicht verloren hatte. das abstillen hat mir dann entgültig den rest gegeben und ich bin depressiv geworden, außerdem ging meine milch nicht zurück. nach eienr woche hab ichs nicht mehr ausgehalten und meinen sohn angelegt, der sich auch gleich hocherfreut angesaugt hat. wegen meiner allgemeinen schwäche habe ich mir überlegt ihn nur noch 1 x am tag zu stillen und zwar mittags. ich bin mit der regelung überglücklich, aber mein kleiner kommt damit überhaupt nicht zurecht. wenn er nachts aufwacht, kann ihn niemand mehr beruhigen, er schreit wie ein irrer und das 2-3 stunden lang, obwohl wir uns alle bemühen, singen, herumtragen und immer bei ihm sind. ich glaube er will einfach an die brust. ich habe allerdings angst, daß ich sofort wieder ausgelaugt bin , wenn ich diesen schritt zurück mache. meine frage: meinst du es wäre besser 1. ganz abzustillen, damit er klarheit hat? oder 2. weiterstillen wie bisher 1 x mittags und er muß sich daran gewöhnen?, 3. wieder nach bedarf stillen. Liebe biggi, ich bin wirklilch total verwirrt, vielleicht hast du einen guten rat für mich viele grüße und vielen dank im voraus. deine petra
? Liebe Petra, sei doch mal ehrlich, was kostet dich mehr Kraft: Das Stillen nach Bedarf oder nächtliche Aktionen, um das Kind ohne Stillen wieder zu beruhigen? Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Daran wird auch das Abstillen nichts ändern. Bei dir kommt noch dazu, dass Du selbst ja gar nicht überzeugt davon bist, dass das Abstillen euer Weg ist, sonst hätte das Abstillen nicht zu deinen Problemen mit einer Depression oder einer depressiven Verstimmung geführt. Schau doch mal in eine andere Richtung und suche dir Hilfe für den Alltag und Nischen für deine Erholung. Schau mal, ob es in deiner Umgebung einen verantwortungsvollen Teenager gibt, der mit deinem Kind spielen kann, während Du in aller Ruhe etwas für dich tust (für DICH, keine Hausarbeit!!). Nimm deinen Mann in die Pflicht. Es kann unheimlich viel bringen, wenn Du zum Beispiel nur einmal pro Woche für eine Stunde Sport treibst oder noch besser zwei oder drei Mal pro Woche zum Beispiel für 30 Minuten zum Walken gehst. Das fördert nicht nur deine Fitness, sondern auch dein Immunsystem und deine Stimmung. Und hier noch einige Tipps, den Alltag einfacher zu machen: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
liebe petra, wenn dein sohn in der nacht aufwacht und nur durch stillen wieder ruhe findet, um weiterzuschlafen, dann bietet es sich an, dass du ihn im liegen stillst. dann kannst du auch weiter und vor allem eher ruhe finden, vielleicht sogar schlafen. meine tochter ist mittlerweile 39 monate alt, und wir verbringen die naechte in der liege-stillen-position. und schon mit 18 monaten kann ein kind sich fast selbst bedienen, wir brauchen den nippel nicht mehr in den mund fuehren und festhalten, das koennen sie schon selber.... wenn also medizinisch nichts im wege steht, das stillen weiterzumachen, dann vertrau auf dich und dein kind. und da Biggi es ja bereits gesagt hat: das stillen laugt nicht aus. ich habe tiefpunkte erlebt, vielleicht nicht gerade die koerperliche schwaeche, in der du dich befindest, aber ich habe eines begriffen, als ich mich so doll ueber die "schlaflosen" naechte beschwert habe: als ich meine einstellung geaendert habe in richtung:positives denken, ging alles "leichter". und ein beitrag von Biggi hat mir mal geholfen: der beitrag ging ueber "schlaflose" naechte, die anscheinend nicht nur von muettern mit babys erlebt werden, sondern auch von kinderaerzten in krankenhaeusern; er erzaehlte von einem arzt, der seit 10(!!!) jahren(!!!) keine nacht mehr durchgeschlafen hat, und trotzdem den tagesanspruechen gerecht werden kann und zwar nicht als zombie; vielleicht kann Biggi dir diesen beitrag nochmal schicken. ich wiensche dir gelassenheit, was die arbeit um dich rum angeht, gelassenheit, hilfe von anderen zu akzeptieren und sogar zu fordern, und vor allen gelassenheit beim stillen. du bist wahrscheinlich auf dem wege des langzeitstillens, und es lohnt sich - auch mit allen muedigkeiten und nervraubenden situationen - das stillen kann dir ruhige minuten geben, die du dir sonst vielleicht gar nicht mal goennen wuerdest. alles liebe, christina
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