Jasa196
Hallo. Meine Tochter (fast 3) verlangt täglich vor dem Einschlafen, wenn sie mal nachts nicht mehr weiterschlafen kann und gelegentlich auch kurz tagsüber noch nach der Brust. Sie kann es mittlerweile natürlich auch genau benennen: trinken, nuckeln oder manchmal auch nur damit kuscheln. Ich persönlich finde das meist in Ordnung. Aber natürlich ergeben sich mittlerweile immer öfter Schwierigkeiten. Fühle mich damit nun etwas alleine gelassen. Ich finde nirgends Gleichgesinnte, die ich um Rat ersuchen könnte. Suche ich hier oder google ich 'Langzeitstillen' stoße ich überall nur auf Mamis die gerade mal ca. 1 Jahr stillen und auf endlose Diskussionen über Pro und Contra länger als über das erste Lebensjahr/Halbjahr hinaus zu stillen. Tipps zum Thema abstillen sind immer nur auf Babys ausgelegt und werden einfach der geistigen und seelischen Verfassung einer Dreijährigen nicht gerecht. Es hilft mir also alles nicht weiter. Meine Tochter und ich hatten von Anfang an eine gesunde Stillbeziehung mit ihren Höhen und Tiefen. Ich habe bisher immer auf meinen Bauch gehört und mein Instinkt hat mir einfach bisher nie gesagt 'es ist Zeit abzustillen'. Es war einfach richtig und wichtig es so zu machen. Aber nun nähert sich der dritte Geburtstag und so langsam fühle ich mich mit der Situation überfordert. Zum einen, weil ich nun tatsächlich von mir aus den Wunsch habe es zu beenden und nicht so recht weiß wie. Zum anderen, weil ich nun doch beginne an mir zu zweifeln, ob ich meinem Kind damit nicht schade, weil sie es jetzt vielleicht noch schwerer mit der Entwöhnung haben wird. Ich will ihr eigentlich ihre Zeit lassen. Ich merke auch dass das 'Stillen' einem ständigen Wandel unterworfen ist, sich schon deitlich etwas geändert hat im Vergleich mit z.B. vor einem Jahr. Habe also die Hoffnung, dass es irgendwann von alleine klappt mit dem 'Abstillen'. Aber dennoch Angst, dass es noch so lange dauern könnte, bis ich selbst von 'Artgerecht'-Anhängern schief angeschaut würde. Bin für jeden Rat und Zuspruch (natürlich auch konstruktive Kritik) dankbar und würde mich freuen wenn Sie ein paar Ideen hätten wo ich mehr davon finden könnte. Derweil versuche ich entspannt zu bleiben und es so zu nehmen, wie es ist. Danke
Kristina Wrede
Liebe Jasa196, hast du mal auf Facebook die geschlossene Gruppe "Langzeitstillen" gefunden. Dort sollten durchaus aus Mütter mit älteren Stillbabys unterwegs sein. Und auch bei Yahoo Groups gibt es eine Gruppe "Langzeitstillen" (die allerdings momentan wohl nicht viele aktive Mitglieder hat), aber trotzdem lohnenswert sein könnte. Und natürlich sind da noch die "Rabeneltern", bei denen auch viele Frauen länger als 2,5 Jahre stillen oder gestillt haben. Und natürlich bieten auch die Stillförderer Gruppen speziell für Mütter mit deutlich älteren Stillkindern an, vielleicht findest du eine Gruppe in eurer Nähe unter http://lalecheliga.de/stillberatung/lll-stillgruppen und fragst dort mal an? Hab keine Angst! Ja, es sind wenige, die noch so ein gutes natürliches Verhältnis zum Muttersein haben, dass sie sich trauen, "artgerecht" zu stillen, aber ich finde es gut und wichtig, dass es nicht erdrückt wird von dem "du musst", "du solltest" oder "wie kannst du nur"! Lieben Gruß, Kristina
Jasa196
Vielen Dank. Der Zuspruch tut auch wirklich mal gut. Mit Sozialen Netzwerken habe ich ganz bewusst abgeschlossen, aber das ist ein anderes Thema. Werde mir aber die anderen Möglichkeiten nun mal ansehen.
Schniesenase
Hier! Meine Tochter ist fünf Jahre alt und stillt auch noch gern. Ich hätte anfangs niemals für möglich gehalten, dass ich sie so lange stille, aber das kommt alles vollkommen normal und natürlich, und mittlerweile muss es ja nicht mehr in der Öffentlichkeit passieren. Schreib doch mal per PN, wenn Du magst! Viele Grüße Sileick
Dadoma
Guten Morgen Jasa196, mir geht es ähnlich. Zwar ist mein Kind "erst" 1,5 Jahre alt aber unsere Stillbeziehung ist mit eurer fast identisch. In meiner Umwelt stoße ich leider immer mehr auf Unverständnis. Und ich stille noch nicht so lange wie du, kann mir also gut vorstellen, dass die Kommentare noch garstiger werden!! Möchte dennoch weiter stillen, ich halte es einfach für gut um richtig mit allen Tiefen und Höhen ( stündliches Stillen, Dauerstillen aber auch Trost, Geborgenheit, einzige Nahrungsaufnahme bei Krankheiten usw) Vielleicht können wir uns privat austauschen? Denn auch mir fehlen in meiner Umgebung eine oder mehrere Gleichgesinnte. Würde mich sehr freuen, Dadoma
Schniesenase
Mir fällt noch ein Trost ein, wenn die Zweifel kommen: Bevor die Frauen in den westlichen Industrienationen dazu bewegt wurden, verkürztes Stillen als "normal" zu betrachten, lag die mittlere weltweite Stilldauer beim Menschen bei ungefähr 4,6 Jahren, d.h. länger und kürzer war gleichermaßen normal/physiologisch, also gesund. Wenn wir uns das bewusst machen, müssen wir uns nicht mehr fragen, ob wir unseren Kindern schaden, sondern das gesellschaftliche Phänomen als solches verstehen, nämlich eine gesellschaftliche (Fehl)-Entwicklung weg vom menschlich-artgerechten Stillen. Die unendlichen Probleme, die viele Frauen mit dem Stillen haben, zeigen das auch. Wir leben aktuell mit einer Fülle von Irrtümern in Bezug auf den Umgang mit Babys und Kindern, die ihre Ursache in unserer Geschichte finden. Vielen Frauen wird so Unsicherheit vermittelt, wenn Sie ihren und den Instinkten des Kindes folgen. Unsere Kinder zeigen uns doch, dass alles gut ist! Wir sollten Ihnen glauben. ;-) Zum Schluss ein Kommentar meiner Tochter: "Mama, Du findest das doch auch schön. Warum sollten wir damit aufhören?" LG Sileick
erziehermama15
Huhu! Auch ich hätte gerne kontakt zu anderen 'gleichgesinnten'. Meine Tochter ist zwar "erst" 1 Jahr und 1monat jung aber ich habe leider schon sehr lange viel negative konmentare gesammelt (meine maus ist recht groß und wird meist älter eingeschätzt-meist auf knapp 2 Jahre).....sie liebt das stillen und wir habn eine tolle stillbeziehung auf die ich auch sehr stolz bin! Ich gehe davon aus das wir noch lange weiterstillen . Bin offen für einen erfahrungsaustausch! Lg
Kristina Wrede
Wie schön, dass sich schon ein paar von euch zusammengefunden haben. :-) DAS ist es, was wir Frauen brauchen: Austausch und Unterstützung untereinenander. Gemeinsam sind wir stark!!