Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillzeiten

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillzeiten

Mitglied inaktiv

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Hallo Meine Tochter 5 1/2 Monate alt, wird noch voll gestillt. Im November hat sie 4h nachts am Stück geschlafen. Seit letzter Woche schläft sie wen es hoch kommt nachts ca. 2,5h am Stück und dann plagt sie was im BAuch. Wenn ich sie hochnehme und sie senkrecht auf dem Arm habe geht es gut, bloß kann ih so ja nicht schlafen. Sobald ich sie aber hinlege egal ob auf bauch oder rücken, geht das Theater wieder los. DAs muß ich manchmal 4-5 mal machen, aber da ist dann auch ne stunde rum. Dann still ich sie und habe wieder für 1,5h-2,5h Ruhe. In ihrem BAuch blubberts dann auch total und man merkt schon das es ihr zu schaffen macht, mit absicht macht sie es ja nicht. Aber langsam würde ich doch gerne mal wieder etwas länger durchsclafen wäre mit 4h auch zufrieden so wie es im November noch war. Achso meine ernährung habe ich nicht umgestellt und Svenja bekommt auch nur Brust, allerdings tagsüber alle 3-3,5h also sie ist ja komischerweise nur NAchts so tagsüber hat sie das Problem nicht. Was kann das sein, ich komme dann ja auf 8 Mahlzeiten am Tag. Sie würde auch die Brust nehmen nachts nach 2,5h aber das finde ich zu knapp, denn solang ihr blubbern im Bauch nicht weg ist lohnt es sich nicht, denn da kommt ja unverdaute Milch auf verdaute un das blubbern wird evtl. verstärkt. Was könnte das ihrer Meinung nach sein? Gruß Sabine


Mitglied inaktiv

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Liebe Sabine, Sie müssen keinen Mindestabstand einhalten! Es ist ein Ammenmärchen, dass ein Mindestabstand notwendig ist, um Bauchprobleme zu vermeiden oder sie zu beseitigen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch" Theorie. Irgendjemand hat damit angefangen zu behaupten, dass dadurch Probleme entstünden und seither geistert diese Theorie durch Deutschland und im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen.. Interessanterweise sagen aber selbst die Anhänger dieser Theorie, dass bei einem Wachstumschub selbstverständlich häufiger angelegt werden darf und muss. Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Was allerdings Blähungen verursachen kann, ist eine ungünstige Stillhaltung und nicht korrektes Saugen. Ein Baby, das an der Brust viel Luft schluckt, hat mehr Probleme mit dem Bauch. Deshalb ist es extrem wichtig auf korrektes Anlegen und Ansaugen zu achten. Für die Aufwachproblematik ist jedoch auch noch ein ganz anderer Faktor ausschlaggebend: Mit etwa vier bis fünf Monaten beginnt bei vielen Babys schlicht und ergreifend die Zeit, in der sie nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht mehr satt genug werden durch Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung), sondern es ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Lassen Sie sich am besten einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen, möglicherweise lassen sich durch ein paar kleine Veränderungen schon große Verbesserungen bei den Bauchproblemen Ihres Babys erzielen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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