Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin derzeit in der 34. SSW und möchte auf jeden Fall stillen. Jedoch werde ich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten und sehe keine Möglichkeit, das Stillen danach fortzusetzen. Lohnt es sich überhaupt, 2 Monate lang zu stillen, wann müsste ich mit dem Abstillen beginnen? Vielen Dank für eine Antwort und schönen Gruß Gina
? Liebe Gina, jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll für das Kind und sowohl Sie als auch Ihr Kind wird vom Stillen profitieren, auch wenn die Stillzeit eher kurz ausfallen sollte. Stillen und Berufstätigkeit schließen sich gegenseitig nicht aus. Weltweit arbeiten tausende von stillenden Frauen und versorgen ihre Babys mit ihrer Milch. Wenn Sie das wollen, können Sie das auch. Es wird sicher Menschen geben, die Ihnen jetzt empfehlen, so bald wie möglich zu „üben", dass das Kind ohne Brust auskommt und aus der Flasche trinkt, doch Frauen, die Berufstätigkeit und Stillen verbinden, machen fast immer die Erfahrung, dass es sehr gut geht, das Kind weiter nach Bedarf zu stillen und auch nach der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit in den Zeiten, in denen Mutter und Kind zusammen sind nach Bedarf zu stillen. Es ist außerdem besser, wenn das Kind möglichst viel Zeit hat, das korrekte und effektive Trinken an der Brust ohne Beeinflussung durch künstliche Sauger zu lernen. Sie können zum Beispiel so vorgehen: • Sie stillen ausschließlich bis Sie wieder anfangen außer Haus zu arbeiten. Etwa vier Wochen vor Arbeitsbeginn, fangen Sie an das Abpumpen und Handausstreichen zu erlernen. Die Milch die Sie beim Üben gewinnen, können Sie schon als Vorrat einfrieren. Sobald Sie dann arbeiten sind, können Sie dort abpumpen (zum Beispiel in einem leeren Seminarraum, einem Sanitätsraum, einem Büro ...). Als stillender Mutter stehen Ihnen in Deutschland nud Österreich bezahlte Pausen zum Abpumpen oder Stillen zu. Die Milch können Sie aufbewahren (entweder in einem Kühlschrank oder auch in einer Kühlbox mit Kühlakkus), so dass Ihr Kind Sie während Ihrer Abwesenheit bekommen kann. Wenn Sie mir Ihrem Baby zusammen sind, können Sie ganz „normal" stillen. • Sie stillen voll bis zum Beginn ihrer Berufstätigkeit, lernen aber etwa zwei Wochen vor Arbeitsbeginn, wie Sie Milch von Hand ausstreichen können oder wie Sie mit einer geeigneten Pumpe (entweder eine Handpumpe oder eine kleine elektrische Pumpe mit Batteriebetrieb) abpumpen. Ab dem ersten Arbeitstag, streichen Sie immer dann, wenn die Brust zu spannen beginnt oder schmerzhaft prall wird gerade soviel Milch aus, dass Sie sich wieder wohl fühlen (alternativ zum Handausstreichen können Sie eine Pumpe verwenden). Falls möglich, können Sie die Brust auch kühlen, z.B. mit einen kleinen Hot-Coldpack, das in den BH eingelegt werden kann. Entleeren Sie wirklich nur so viel Milch aus der Brust, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wohl fühlen, nicht mehr, denn dann regen Sie die Milchbildung weiter an. Diese geringen Mengen, die Sie zu diesem Zweck abpumpen oder ausstreichen, können Sie auch notfalls auf der Toilette ausstreichen/abpumpen und dann, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wegwerfen. Nach einiger Zeit wird sich Ihre Brust daran gewöhnt haben, dass zu diesen Zeiten, an denen Sie arbeiten keine Milch mehr gebraucht wird. Es gilt dann wie oben, wenn Sie mit Ihrem Baby zusammen sind, können Sie stillen, ansonsten bekommt es künstliche Säuglingsnahrung. Bei den ersten Pumpversuchen werden Sie vermutlich nur relativ kleine Mengen (5 ml sind schon ein Erfolg) gewinnen können. Mehr als 30 ml zwei oder drei Mal täglich sollten Sie zunächst nicht abpumpen, da Sie sonst zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifen. Wenn Sie dann außer Haus arbeiten, können Sie selbstverständlich mehr abpumpen, um die durch die Trennung ausgefallenen Stillzeiten ersetzen zu können. Außerdem kann ich Ihnen nur dringend raten, sich baldmöglichst an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden und mit ihr genau zu besprechen, welche Pumpe eventuell für Sie geeignet wäre und wie Sie damit umgehen.. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) finden Sie in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
jeder tag mit mumi lohnt sich, hier ein schöner text dazu: lg yvonne ** Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte? Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten? Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist. Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr. Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist. Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen. Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen. Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann. Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern: Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn, die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen, Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst. Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe. (Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997) ***
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für die ausführliche und vorallem schnelle Antwort auf meine Frage! Liebe Grüße Gina
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