Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillverwirrung überwinden?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillverwirrung überwinden?

ViolaAdam

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Guten Tag, ich habe nach zwei Wochen mit sehr starken Brustschmerzen mit Flasche zugefüttert da ich zum Notfall für 5 Tagen ins Krankenhaus sollte. Jetzt mir geht's besser habe kein starke Schmerzen aber mein 5 Wochen baby hat saugverwirrung und nimmt mein Brust nicht mehr . Er weint und weint bis er keine Luft mehr kriegt. Ich stille von Anfang an mit stillhütchen kann das dran liegen? Ich versuche jeden Tag ohne das Hut aber kriege ich nicht. Ist es zu spät wieder zu stillen? Es tut mir so leid wenn ich mich vorstelle dass ich nicht mehr stillen wird. Ich brauche dringend Hilfe. PS. Ich lege ihn an so oft wenn er nicht hungrig ist und ruhig aber wird nichts seit schon 2 Wochen


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Liebe ViolaAdam, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. Sie könnten also sehr wohl versuchen, Ihr Baby wieder an die Brust zu bekommen, Sie können aber auch durch ausschließliches Pumpen die Milchbildung anregen. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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