Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich komme nochmal auf meine Frage vom letzten Mal zurück, weil ich auch Deine Fachmeinung bezüglich meines Stillversuches trotz OP wissen möchte: Folgende Sachlage: Ich unterzog mich vor einigen Jahren einer beidseitigen Operation an den Mamillen (hatte beidseitige Schlupfwarzen), was ich jetzt ungemein bereuhe... Aber ich möchte trotzdem das Stillen probieren. Laut OP-Bericht wurden die Ductuli bereits bei der ersten OP durchtrennt und bei der zweiten OP nochmals vollständig durchtrennt. Ich verspüre aber Berührungsempfinden auf beiden Mamillen. Ich weiß, dass es sehr sehr unwahrscheinlich ist, mein Baby gänzlich mit meiner Muttermilch zu ernähren. In erster Linie geht es mir um das Stillerlebnis mit meinem Baby (natürlich steht an erster Stelle das Gedeihen des Kindes). Doch gibt es Fach-Berichte, wo vereinzelte Rekanalisationen der Drüsen möglich sind und da schöpfe ich Hoffung. Hältst Du es für sinnvoll, diesen Stillversuch zu unternehmen, oder würdest Du mir wegen den wahrscheinlich auftretenden Milchstaus ganz davon abraten? Sieht man Anfangs (die ersten beiden Tage) gleich, ob Milch kommt oder muss über mehrere Tage (Wochen) angelegt werden? Welche Risiken gehe ich damit ein? Würde gerne Deine Meinung darüber wissen! Danke und herzlichen Gruß! Eva
? Liebe Eva, In wie weit das Stillen nach einer Brust-Op möglich ist, lässt sich nie sicher vorhersagen. Je mehr Brustgewebe entfernt wurde, umso geringer sind die Aussichten, dass die Frau in der Lage sein wird, ihr Baby vollständig durch Stillen ernähren zu können. Wurden ihre Brustwarzen versetzt, sinken ihre Chancen noch weiter, obwohl es Frauen gibt, deren Milchgänge wieder einen Zugang zu den Milchseen bildeten oder zusammengewachsen sind. In einem Fall (Marmet und Shell, 1987) wurde von einer Frau nach einer Brustverkleinerung berichtet, deren Brustwarzen entfernt und versetzt worden sind und die ihr Baby voll stillen konnte, doch derartige Fälle sind selten. Wurden größere Nerven durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder beschädigt, hat die Frau wenig oder gar keine Empfindungsfähigkeit in ihrer Brustwarze und dem Brustwarzenhof. Die fehlende oder verringerte Empfindungsfähigkeit reduziert die Milchbildung. Das Gefühl, dass das Baby saugt, löst ein Signal aus, das die Hirnanhangdrüse dazu anregt, die für die Milchbildung und den Milchspendereflex notwendigen Hormone Prolaktin und Oxytozin auszuschütten. Es ist unmöglich, vor der Geburt des Babys vorherzusagen, ob das Baby genügend Milch an der Brust bekommen kann, wenn einige oder alle Milchgänge oder größeren Nerven der Frau durchtrennt oder beschädigt worden sind. Der einzige Weg, es herauszufinden, besteht darin, es zu versuchen. Zur Vorbereitung auf das Stillen sollte sie sich vor der Geburt des Babys so gut wie möglich über das Stillen informieren. Wenn Sie nach der Geburt des Babys zu stillen beginnen, können sich in Ihrer Brust Stauungen bilden, die sich nicht durch Stillen auflösen lassen. Falls es dazu kommt, liegt es wahrscheinlich daran, dass einige Milchgänge durchtrennt oder beschädigt wurden und die Milch nicht durch sie hindurch fließen kann. Innerhalb weniger Tage sollten sich die Stauungen zurückgebildet haben, auch wenn Sie weiter stillen. Da diese Milch nicht nach außen entleert wird, hört die Milchbildung in diesen Brustabschnitten allmählich auf, und die dort vorhandene Milch wird vom Körper der Mutter resorbiert. Fühlen Sie sich nicht wohl, sollten Sie zwischen den Stillmahlzeiten kalte Kompressen aufzulegen, um die Schwellung abzumildern und ihren Arzt nach einem mit dem Stillen zu vereinbarenden Schmerzmittel zu fragen. Wenn das Baby eine Woche alt ist, sollte sein Gewicht überprüft werden. Während der ersten drei oder vier Lebenstage des Babys können Sie erwarten, dass das Baby täglich eine bis zwei nasse Windeln hat. Hat das Baby, nachdem die Milch "eingeschossen" ist, weniger als sechs nasse Windeln und zwei Stuhlentleerungen täglich, trotz wirkungsvollen Saugens und häufigen Anlegens, kann es sein, dass das Baby zusätzliche Nahrung benötigt. Sind bei einer Frau die Milchgänge durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder verletzt worden, gibt es, unter der Voraussetzung der richtigen Stilltechnik, mehrere Möglichkeiten, wie sich das Stillen entwickeln kann: o Das Stillen verläuft normal, da nicht so viele Milchgänge oder größere Nerven durchtrennt oder verletzt worden sind, um einen erkennbaren Unterschied in der Milchmenge, die das Baby erhält, zu verursachen, oder da die Milchgänge nach der Verletzung wieder zusammengewachsen sind. o Während der ersten sechs Wochen nimmt das Baby gut zu, da es durch den erhöhten Hormonspiegel bei der Mutter zu einer zusätzlichen Milchbildung kommt. Dann verringert sich die Gewichtszunahme des Babys, und es wird erforderlich, zuzufüttern (Hatton und Keleher, 1983). o Die Milchproduktion der Mutter ist von Anfang an niedrig, und das Baby muss frühzeitig zugefüttert werden. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie engen Kontakt mit einer Stillberaterin bleiben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Ich kann dir nur von meinen Stillversuchen berichten.Ich hatte eine Brustverkleinerung und meine Brustwarzen wurden auc abgetrennt.Leider konnte ich nicht vollstillen da einfach nicht genug Milch hatte.Ich hatte am Anfang 2 kleine Milchstaus.Ich habe mit einem Milchernährungsset wnigstens 3 Monate teilgestillt.Ich habe nach dieser Zeit aufgehört weil es ein grosser Zeitaufwand für mich war und auch meine Milch trotz zusätzliches Pumpen immer weniger wurde.Ich habe eine Bekannte die trotz OP seit 4 Monaten mit Flasche und Brust ihr Kind ernährt.Ich glaube das hängt aber vom Kind ab.Meine Kinder haben die Flasche einfach dem Milchernährungsset vorgezogen.In der Öffentlichkeit ist es einfach schwierig mit dem Set,deshalb musste ich trotzdem manchmal die Flasche geben.Ich weiss wie schlimm das ist und ich habe mir auch viele Vorwürfe gemacht.Aber diese Zeir der Vorwürfe geht vorüber wenn die Kinder grösser sind.Versuche es auf jeden Fall,jeder Tropfen Muttermilch ist ein Gewinn und wertvoll fürs Kind.
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