Sabine123
Hallo liebe Biggi, ich hätte gerne gewußt, ob ein Baby sich von selbst abstillen kann. Habe mal gelesen, dass es sehr selten vorkommt, dass ein Baby unter 1 Jahr sich selbst abstillt... Mein Sohn ist knapp 10 Monate und wir hatten nie Probleme mit dem Stillen. Zuerst wollte ich ihn nur 6 Monate stillen, weil dies aber so gut klappte, entschloss ich mich, ihn mindestens 12 Monate oder sogar länger zu stillen in Verbindung mit Beikost, denn ich merkte, dass das Stillen für uns beide wichtig und gewollt ist. Er wird morgens (ca. 5.00 Uhr) gestillt, bekommt dann später seinen Frühstücksbrei, mittags sein Gläschen, nachmittags Babyjoghurt, abends seinen Getreide-Obst-Brei und vor dem Schlafengehen (ca. 20.00 Uhr) wird er wieder gestillt. Ab und an wird er nachts wach (meist so gegen 1.00 Uhr) und wird auch hier nochmal gestillt. Nun ist es seit 3-4 Tagen so, dass er scheinbar nicht mehr so richtig will. Er trinkt an der einen Brust, aber nur noch so ca. 5 Minuten und er macht den Anschein, als wäre er nicht mehr so richtig bei der Sache. Biete ich ihm die andere Seite an, dreht er sich weg, will krabbeln, Unfug machen, was auch immer. Er hat mich auch schon paarmal gebissen (hat oben und unten schon Zähne), was ziemlich schmerzhaft ist. Die Stillmahlzeiten würden ihn von dem abgesehen nicht mehr wirklich sättigen, es ist einfach nur zum Beruhigen, Geborgenheit, usw. Für mich als Mutti ist das auch nicht sehr einfach, denn ich weiß, dass keine weiteren Kinder mehr folgen werden und dies somit das letzte Mal ist, dass ich stille. Heute Morgen sind deshalb auch schon paar Tränchen gekullert (klingt doof - ich weiß), aber ich hab das Gefühl des Abschieds, wie wenn ich ihn loslassen müsste, was ich eigentlich noch gar nicht will. Ist es denn so, dass ER das "Ende" jetzt setzt und wenn ja, was muss ich dann tun? Den Stilltee durch Pfefferminztee ersetzen? Muss ich ihm nun Fläschchen machen, damit er weiterhin seine Milchmahlzeit bekommt (Problem: er trinkt nicht aus Fläschchen-das hatten wir in der Vergangenheit 2-3x mit abgepumpter MuMi probiert und das lehnte er ab)? Andererseits frage ich mich, ob er evtl. durch das Zahnen Schmerzen hat und vielleicht deshalb nicht mehr saugen kann/will? So, jetzt habe ich ganz viel geschrieben und hoffe, das Problem richtig geschildert zu haben. Freue mich auf Deinen Rat... Liebe Grüsse, Sabine
Liebe Sabine, ein zehn Monate altes Kind stillt sich normalerweise tatsächlich noch nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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