Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillschwierigkeiten (etwas lang)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillschwierigkeiten (etwas lang)

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, mein Sohn ist 5 Monate alt und ich habe ihn bisher voll gestillt. Nun waren wir bei unserer Kinderärztin, weil er sehr viel schreit und schläft. Auch sein Gewicht ist seit etwa 2 Wochen nicht mehr gestiegen. Er wiegt jetzt genau 7kg (Geburt 3540g). Unsere KiÄ meinte, daß ich zu wenig Milch hätte. Das stimmt auch - er trinkt alle 2-3 Stunden 70-100g. Sie meinte weiter, daß er zwar einen leicht geröteten Hals hätte, aber dies nicht der Grund sei, daß er weniger trinkt. Sie riet mir, ihm nach dem Stillen noch die Flasche zu geben (keine Mumi), da er jetzt Kalorien bräuchte. Da ich aber noch abgepumpte Mumi habe, gebe ich die lieber, denn ich würde eigentlich sehr gerne weiterstillen. Wir haben es mit der Flasche versucht - Fehlanzeige, die will er nicht. Auch vom Löffel nimmt er die Mumi nur unter großem Geschrei und höchstens 40g. Dann macht er einfach seinen Mund nicht mehr auf. Ich will ihn ja auch nicht quälen, deshalb lasse ich ihn. Kannst Du mir vielleicht einen Rat geben, was ich machen kann? Soll ich tatsächlich mit Stillen aufhören und Brei oder HA-Nahrung geben? Ich fand Stillen eigentlich immer schön und praktisch und möchte es nicht missen. Lohnt es sich überhaupt noch, um das Stillen zu kämpfen, da er ja schon 5 Monate alt ist? Vielen Dank für Deine Antwort, LG Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, wenn dein Kind einen geröteten Hals hat, dann ist dies sehr wohl ein Grund dafür, dass es schlecht trinkt, denn auch Kinder haben in diesem Fall Schmerzen beim Schlucken. Ich würde an deiner Stelle unbedingt noch eine zweite ärztliche Meinung einholen und nicht das Zufüttern als erste Maßnahme und schon gar nicht das Abstillen empfehlen, sondern eine gründliche Ursachenforschung, warum das Baby nicht zugenommen hat und dann eine Entscheidung treffen, ob eine Veränderung des Stillmanagements oder eventuell ein (vorübergehendes) Zufüttern notwendig ist. Eine Menge von 70 bis 100 g pro Stillzeit ist absolut normal und wenn ein Baby häufig genug an der Brust trinkt, dann reicht dies auch aus. Außerdem ist es gut möglich, dass dein Sohn bis vor kurzem deutlich mehr getrunken hat, nun aber durch die Halsschmerzen nur gerade soviel trinkt, dass der ärgste Hunger (der mehr „weh tut" als das Schlucken) gestillt ist und deshalb nun einen Gewichtsstillstand hat. Ein vorübergehender Gewichststillstand bei einem ansonsten gut gedeihenden Baby (und davon ist auszugehen, wenn dein Sohn sein Geburtsgewicht bereits verdoppelt hat) ist nicht immer zwingend ein Grund zuzufüttern. Muttermilch hat übrigens nicht weniger Kalorien als künstliche Säuglingsnahrung. Am besten wendest Du dich an eine (stillfreundliche) Kinderärztin/arzt und lässt dein Kind nochmals anschauen und gleichzeitig an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die mit dir gemeinsam ausprobieren kann, wie dein Kind am besten trinkt und was Du tun kannst, damit eure Stillbeziehung erhalten bleibt und bald wieder unproblematisch verläuft. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Katrin, ich finde, es lohnt sich auf jeden Fall, um das Stillen zu kämpfen. Das wirst Du auch von Biggi und anderen hören. Gut, dass Du sie erst um Rat fragst, bevor Du eine Entscheidung triffst. Stillen ist nichtnur 'praktisch', es ist vor allem gut für Dein Kind, das zeigen viele Studien, die Biggi auch immerwiedermal mitschickt. Ich wünsche Euch noch eine lange erfüllte Stillzeit! Anne


Mitglied inaktiv

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Sag mal, woher weisst Du so genau wieviel Dein Kleiner trinkt, wenn Du stillst? Manchmal bin ich ja auch am überlegen, aber laut Biggi weiss ich, dass man soetwas mit abpumpen nicht überprüfen kann, da die Zwerge sich viel cleverer anstellen und mehr 'rausbekommen. Anne


Mitglied inaktiv

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Liebe Anne, ich mußte ihn vor und nach dem Stillen wiegen. Und da hat das die Waage angezeigt. Natürlich steht man da etwas unter Streß und es könnte nicht so viel herauskommen. Naja, jetzt haben wir jedenfalls wieder bei unserer KiÄ angerufen und die meinte, daß er ja auch schon zwei Breie bekommen kann. Da soll ich so schnell wie möglich 2 Breie geben. Und das bei einem allergiegefährdeten Kind! Mir stinkts! LG, Katrin


Mitglied inaktiv

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Liebe Katrin, mal wieder eine Kinderärztin, die sich wenig auskennt. Wann Dein Kind Brei verträgt, wird es Dir zeigen (gib hier mal im Archiv Beikostbereitschaft oder Beikost ein). Und vorher ist es schlicht ungesund und eine Belastung für das kleine Körperchen. Dein Kind hat sein Geburtsgewicht verdoppelt. Wo ist das Problem? und in nicht mal 6 Monaten. Ich würde mir einen stillfreundlichenKinderarzt suchen, der weiss, dass Muttermilch viele Kalorienhat - soviele wie künstliche Säuglingsnahrung. lg Doro


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