Mitglied inaktiv
Hallo, ich lege meinen Sohn (7 1/2 Wochen) immer nach Bedarf an, das ist meist so alle 2-3 Stunden, manchmal aber schon nach 1 1/2 Stunden. Aber so bekomm ich ja keinen Rythmus rein oder regelt sich das noch? Liebe Grüße Nicole
Liebe Nicole, es ist nicht gut dein Kind auf einen festen Rhythmus zu "trimmen" zu wollen. Ein fester Rhythmus, ganz gleich in welchen Abständen entspricht nicht den physiologischen Bedürfnissen eines Babys und vor allem bei Veränderungen, wie zum Beispiel bei heißen Temperaturen MUSS das Baby bei Bedarf angelegt werden, um ausreichend mit Flüssigkeit versorgt zu werden. Genau wie Du, hat auch dein Baby mehr Durst, wenn es heiß ist und ihr schwitzt.. Alle Stillexperten empfehlen Stillen nach Bedarf, weil das Baby so die Nahrung bekommt, die es für eine gesunde Entwicklung braucht und zwar zu dem Zeitpunkt wo es sie braucht. Stillen nach Bedarf ist auch eine Voraussetzung dafür, dass sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann und Du deine Milchmenge immer an den Bedarf deines Kindes anpassen kannst. Ein Grund für die Einführung eines Rhythmusses liegt darin, dass man feststellen musste, dass die früher übliche künstliche Säuglingsnahrung (als es noch keine volladaptierte künstliche Säuglingsnahrungen gab) bei der Fütterung nach Bedarf (wie sie aus oben genannten Gründen beim Stillen wichtig und richtig ist) zu einer Überfütterung der Kinder führte. Leider wurde einige Jahre später dieser Rhythmus auch auf das Stillen übertragen, mit dem Ergebnis, dass kaum noch Frauen erfolgreich stillen konnten. Weißt Du übrigens, dass viele der immer wieder verbreiteten "Erziehungsvorstellungen" wozu auch der Glaube an die höchste Bedeutsamkeit eines festen "Rhythmus" und auch viele der so absolut stillfeindlichen Ratschläge gehören, auf den Neuseeländer Dr. Truby King zurückgehen. Kings System der "wissenschaftlichen Kinderernährung" basiert auf den Grundlagen einer Methode, die er für Kälber entwickelt hat. Auch viele der "Rituale" der Brustwarzenbehandlung, die Frauen dazu gebracht haben (immer noch dazu bringen) die seltsame und nicht selten schmerzhaften Dinge zur Vorbereitung der Brust anzustellen gehen auf King zurück. Er hat den gesamten Bereich der Säuglingsernährung und des Zusammenleben von Eltern und Kindern mediziniert und reglementiert und so das Vertrauen der Frauen ins Stillen zerstört und bewirkt, dass sich liebevolle Mütter unzulänglich und schuldig fühlten. Seine Lehre wirkst noch heute (rund 80 Jahre später) nach. Bezeichnend finde ich, dass King selbst keine eigenen Kinder hatte. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Am besten lässt Du dich von deinem Kind leiten. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß im Normalfall selbst am besten, wie viel und wann es etwas braucht. Lass dir und deinen Kind Zeit und sperr dich euch beide in ein Zeitkorsett, das euch beide zum Sklaven der Uhr werden lässt. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Seit heute Mittag trinkt er alle Stunde. Ist mit 7 1/2 Wochen ein Wachstumsschub? Er hatte bis jetzt fast bei jedem Wickeln immer Stuhlgang, da müsste er doch genügend Milch bekommen oder? Liebe Grüße Nicole
Liebe Nicole, es kann ein Wachstumsschub sein, muss aber nicht ;-). Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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