lina.springer1981
Guten Morgen und erstmal schöne Weihnachten, ich bräuchte mal einen Rat zum Thema Stillrhytmus. Unser Sohn ist 5 Wochen und 2 Tage alt und vorne weg. Das Stillen klappt prinzipiell super. Aber ich bin mit den Stillabständen etwas unsicher. Unser Sohn wird derzeit ca. alle 3 Stunden gestillt, nachts eher alle 2-2,5 Stunden. Manchmal ist er, wenn er nach 2 Stunden wach ist quengelig zeigt aber keine für mich offensichtlichen Hungeranzeichen. Brust suchen, Hände in den Mund oder die Zunge zwischen den Lippen vorschieben. Dann werde ich unsicher. Soll ich jetzt stillen, oder ihn beruhigen? Hat er Hunger oder ist er einfach nur etwas unzufrieden? Manchmal nehme ich ihn dann in die Trage und dort schläft er meinst schnell ein. Teilweise verpennt er dann auch die 3 Stunden. Im Hinterkopf habe ich dann aber, oh je hoffentlich war das jetzt richtig und er wurde nicht einfach hungrig ruhig gestellt. Da unser Sohn immer wieder mit Bauchweh und Blähungen zu kämpfen hat (zumindest ist das die Vermutung der Hebamme und er kämpft manchmal schon ganz schön), meinte unsere Hebamme wir sollen auf keinen Fall öfter als alle 2 Stunden stillen, weil der Aua Bauch dann ja wieder etwas zu verarbeiten hat. Diese Aussage habe ich immer im Hinterkopf und will ihn nicht unnötig vollpumpen. Vielleicht noch zur Info. Unser Sohn hatte bei Geburt 3580 Gramm und letzte Woche Freitag bei der U3 4810 Gramm. Zu wenig bekommt er also scheinbar irgendwie nicht ;-) Ich will mich auch gar nicht an die fixen Abstände halten, ihn schon gar nicht hungern lassen, aber auch nicht stillen, wenn es gar nicht sein Wunsch ist. Ich glaube an das Prinzip stillen nach Bedarf, scheine den aber machmal schwer zu erkennen. Vielleicht haben Sie einen Tipp für mich. Vielen Dank und weihnachtliche Grüße Lina
Liebe Lina, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Wenn Dein Baby trinkt, wenn Du es an die Brust legst, dann ist es okay! So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Und nicht der Abstand macht die Blähungen, sondern eher eine falsche Anlegetechnik! Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn Du magst, kannst Du auch gerne mich anrufen, vielleicht kann ich Dir telefonisch besser helfen! LLLiebe Grüße Biggi
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