Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi! Schöne Ostern wünsche ich Dir noch! Am Freitag hatte meine Kleine (6 1/2 Monate) Fieber bekommen. Es ist aber auch gleich wieder verschwunden und seit dem hat sie Husten und Schnupfen. Und natürlich hatten wir am Osterwochenende ziemlich viel Trubel. Taufe, Besuch ....... Nun ist es so, dass sie seit Samstag nicht mehr richtig an der Brust trinkt. Von selbst rührt sie sich nicht und wenn ich sie stillen möchte dann nimmt sie ein paar Schluck und spielt dann. Ich musste mir schon eine Milchpumpe ausleihen, da ich fast am platzen war. Kann es mit der Erkältung zusammenhängen? Ich habe Angst dass sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, da es ja auch ziemlich warm ist. Aus dem Becher, Schnabeltasse, Flasche trinkt sie nicht. Da fängt sie sofort das schreien an wenn ich nur in die Nähe des Mundes komme. Was soll ich denn jetzt tun?????? Viele Grüße, Kerstin


Biggi Welter

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Liebe Kerstin, für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gerade wenn Taufe war, war das doch Stress (wenn auch ein schöner ;-)). Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Am besten wendest Du dich auch einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Guten Morgen! Vielen Dank für Deine Antwort. Beim Abendstillen hat sie gleich beide Brüste leer getrunken (was für eine Erleichterung) und heute Nacht hat sie auch schön getrunken. Mal sehen wie der Tag wieder wird. Das wäre nette wenn Du mir eine Stillberaterin empfehlen könnest. Mein Wohnort: 95236 Stammbach Eine Frage hätte ich noch. Ich selbst nehme Globuli gegen Schnupfen. Gehen die in dei Muttermilch mit über und helfen auch meinem Kind? Viele Grüße, Kerstin


Biggi Welter

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Liebe Kerstin, schön, dass es klappt, hoffentlich ist damit alles überstanden! Die nächste Beraterin dürfte Frau SCHALLER Anja, Tel.: 092 85 - 52 51 sein. Zu den Globuli kann ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 zitieren: "Alternative Heilmittel, z.B. Homöopathika, sind kaum systematisch hinsichtlich ihrer Verträglichkeit in der Stillzeit untersucht. Es liegen jedoch keine Fallberichte zu ungewöhnlichen Reaktionen des Säuglings bei Einhalten der empfohlenen Dosierungen vor. Bei Phytotherapeutika sollten therapeutische Dosen eingehalten und Tees nicht exzessiv genossen werden. Pflanzliche Präparate sind (in hohen Dosen) nicht immer harmlos. Nichtalkoholische Zubereitungen sind, falls die Wahl besteht, vorzuziehen." LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Vielen Lieben Dank für die Nummer!!!


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