Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bin heute etwas entnervt, da unser Sohn (10 Wochen) heute ziemlich anstrengend ist. Er hat seit 2 Wochen Husten wodurch ich nachts ziemlich oft geweckt werde und jetzt trinkt er seit neusten so komisch. Ich stille ihn voll und nachdem er erkältungsbedingt etwas weniger getrunken hat, läuft er jetzt wieder zu Höchstleistungen auf. Er trinkt wie ein Piranhia (hat er vor der Erkältung auch) und schluckt dabei unheimlich viel Luft. Man kann es richtig hören! Wenn ich ihn dann zwischendurch über die Schulter lege damit er aufstößt, fängt er an zu schreien weil er Angst hat die Milchbar schließt und es gibt nichts mehr. Die letzten Minuten wenn der große Hunger gestillt ist, trinkt er ganz ruhug und regelmäßig. Seit gestern will er viel häufiger an die Brust aber trinkt eher etwas kürzer. Kan es schon sein, daß er von meiner Milch nicht mehr satt wird? Habe eigentlich sehr viel Milch.. Kannst Du mir per Ferndiagnose sagen, woran dieses Luftschlucken liegt? Ich habe meine Stillhaltung nicht geändert. Ich stille mit Stillkissen im Sitzen. Vielen Dank für eine Antwort. Liebe Grüße, Paula
Liebe Paula, hab keine Angst, dass deine Milch nicht reicht! Du musst dir keine Gedanken über die Qualität deiner Milch machen. Selbst die Milch von schlecht oder unterernährten Müttern in Entwicklungsländern unterscheidet sich in der Zusammensetzung kaum von der Milch von gut ernährten Müttern. Es ist einfach ein Ammenmärchen, dass es Mütter gäbe, deren Milch nicht „nahrhaft genug" oder „zu dünn" sei. Vielleicht hat dein kleiner Sohn einfach Nachholbedarf und möchte deshalb sooft an die Brust oder er macht gerade einen Wachstumsschub durch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Du schreibst, dass Du viel Milch hast. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Sohn nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihr mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) - das Baby oft aufstoßen lassen. - den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder. LLLiebe Grüße Biggi
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