Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kleiner ist jetzt 3 Monate alt und schlaeft jetzt seit 3 Wochen jede Nacht durch, was eigentlich sehr erfreulich ist. Allerdings habe ich jetzt immer die Befuerchtung, dass der Milchfluss dadurch geringer wird und er nicht mehr satt wird. Ich bin nachts hin und wieder aufgestanden, um die Milch abzupumpen, damit zum einen der Milchfluss erhalten bleibt und ich zum zweiten nicht so grosse Schmerzen habe, weil die Brust zu voll wird. Letzte Nacht wollte ich ebenfalls wieder abpumpen gehen, aber alles, was an Milch kam, waren ungefaehr 10 ml, waehrend es sonst knapp 200 waren. Kann mir bitte jemand helfen, was ich tun kann, um den Milchfluss trotzdem aufrecht zu erhalten? Ich wuerde meinen Kleinen gerne mindestens bis zum 6. Monat stillen, aber im moment hab ich da echte Sorgen.
Liebe Eisnic, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird. So lange Ihr Baby gedeiht, können Sie die Nachtruhe ruhig genießen, wenn Ihr Baby wieder mehr Milch braucht, wird es mehr saugen und mehr Milch wird gebildet werden. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Ich kann Ihnen gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Welter, vielen Dank fuer die Antwort. Eigentlich waechst und gedeiht der Kleine ganz gut. Ich habe eine Pumpe aus der Apotheke, die mir meine Hebamme damals empfohlen hat und mit dieser hat es auch immer sehr gut geklappt. Ich hatte mir einfach wegen dieser Nacht Sorgen gemacht, aber am Tag ging alles wieder wie gewohnt. Ich wohne in 70794 Filderstadt und ein Gespraech waere vielleicht wirklich gut, da sich meine Hebamme nicht mehr wirklich um uns gekuemmert hatte und nachdem anfangs bei uns alles sehr gut lief, sie nach drei Besuchen auch nicht mehr kommen wollte, da es sich angeblich nicht mehr gelohnt hat. Weiss nicht, ob dies so ueblich ist, aber etwas enttaeuscht war ich da schon.
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