Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmarathon

Frage: Stillmarathon

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Meine kleine Tochter ist mittlerweile 5 Mon. alt und manchmal habe ich das Gefühl ich kann nicht mehr was das stillen betrifft. Sie ißt sehr oft am Tag. Nachts hat sie meist ca. 10 Stunden geschlafen, doch seit ca. 1 Woche wird sie zw. 3 und 5 Uhr morgens wach. Sie fängt dann an zu plappern und nach einer Zeit weint sie. Ich nehme sie raus und alles ist gut. Dann wickel ich sie und wenn ich sie dann auf dem Arm habe, dann dreht sie ihren Kopf Richtung Brust und reißt ihren Mund auf und will schon anfangen zu saugen. Nun habe ich Angst, daß ihr meine Milch nicht reicht. Besonders da sie tagsüber schon nach 1 Stunde hungrig ist, manchmal auch erst nach 2 und ab und zu schläft sie tagsüber dann kommt sie erst nach 3 Stunden. Passiert sehr,sehr selten. Das nimmt mich schon sehr mit, da wenn ich aus dem Haus gehe um mit ihr in die Stadt zu gehen, ich nie weiß, ob sie nach 1 Stunde wieder hungrig ist. Außerdem ist sie sehr anhänglich und will nur zu mir auf den Arm. Ich bin überaus glücklich mit ihr, denn sie lacht den ganzen Tag, jedoch mit dem stillen ist es wirklich viel. Ich sehe dann andere Mütter die stillen und ihre Kinder kommen erst nach 3 - 4 Stunden. Was kann ich tun? Mit Beikost wollte ich erst ab dem 6. Monat beginnen.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Prissi, ich kann nachvollziehen, dass es Ihnen schwerfällt, damit zurecht zu kommen, dass Ihre Tochter das wirklich traumhafte Schlafverhalten wieder abgelegt hat und nun auch nachts wieder an die Brust möchte. Doch insgesamt ist das Verhalten Ihrer Tochter, so wie Sie es beschreiben keineswegs außergewöhnlich für ein Baby in diesem Alter. Viele Mütter werden Sie sogar auch jetzt noch beneiden, dass Ihre Tochter nachts erst ab 3.00 bis 5.00 Uhr aufwacht, denn sehr viele Babys wachen in diesem Alter nachts zweistündlich auf. Es sind nur sehr wenige Kinder, die tatsächlich gestillt werden und dann erst nach drei oder vier Stunden wieder nach der Brust verlangen. Drei bis vier Stunden sind lange für so ein kleines Menschlein, das ununterbrochen wächst und viel Energie für seine Entwicklung braucht. Doch Sie haben als stillende Mutter doch einen ungeheuren Vorteil: Wo auch immer Sie mit Ihrem Kind sind, können Sie es stillen. Ob Ihr Kind bei einem Stadtbummel nach einer oder nach drei Stunden wieder hungrig ist, Sie haben dabei, was Sie brauchen und sind unabhängig von Wasser, Strom usw. Ein Platz zum Stillen findet sich immer. Selbst wenn Sie jetzt mit Beikost beginnen würden, haben Sie keine Garantie, dass Ihr Kind wieder länger schlafen und seltener nach der Brust verlangen würde. Das Vorurteil, dass gestillte Kinder extrem an der Mutter hängen würden, scheint nicht auszurotten zu sein. Es gibt gestillte Kinder, die in bestimmten Phasen ausschließlich bei der Mutter sein mögen und sich nur von ihr trösten und beruhigen lassen und es gibt nicht gestillte Kinder, die sich so verhalten. Ob ein Kind ein „Mama-Kind" ist oder nicht, liegt nicht am Stillen, sondern ist temperamentsabhängig und auch abhängig davon in welcher Entwicklungsphase das Kind ist. Ich denke, Ihnen würde der Austausch mit anderen stillenden Frauen gut tun, damit Sie erleben, dass Ihr Kind sich keineswegs ungewöhnlich verhält. Wenn Sie erleben, dass der Alltag mit Kind in den meisten Familien sehr ähnlich ist, wird Ihnen das viel mehr Sicherheit geben. Das ist einer der Gründe, warum der Besuch einer Stillgruppe sinnvoll ist: Der Austausch mit anderen Müttern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus und Sie können fragen wann und wo das nächste Stilltreffen stattfindet. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.