Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillhäufigkeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillhäufigkeit

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt gut fünf Monate alt. Seit etwa 10 Tagen benötigt er nachts keine Mahlzeit mehr. D.h. er bekommt abends um ca. 19.15 Uhr seine letze Mahlzeit und dann morgens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr die Erste. Hat dann zunächst etwa alle 3 Std., also fünf mal täglich getrunken. Seit gestern sind die Abstände zwischen den Mahlzeiten länger (ca. 4 Std.), so daß er nur noch auf vier Mahlzeiten am Tag kommt. Gestern ist er auf jeden Fall noch satt geworden, da meine Brüste ja auch megavoll waren. Meine Sorge ist nun aber, daß in den nächsten Tagen die Milchproduktion nachläßt, so daß er nicht mehr satt wird. Oder spielt sich die Produktion dann auf vier Mahlzeiten ein? Hat bisher in der gesamten Stillzeit gut geklappt, daß es kontinuierlich weniger Mahlzeiten wurden. Er wird übrigens noch ausschliesslich gestillt. Da er eine sehr trockene und empfindliche Haut hat (Neurodermitis?) möchte ich ihm dies auch noch möglichst lange gönnen. Im Voraus hezlichen Dank für eine Antwort grüßt Willie


Biggi Welter

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Liebe Willie, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deinem Sohn aus? Entwickelt er sich altersgerecht und gedeiht er gut? Wenn dein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt, dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schau dir dein Baby an. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich). o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Willie, Deine Fragestellung ist für mich super interessant. Meine Kleine (4,5 Monate alt) schläft bereits seit ca. zwei Monaten nachts 10-12 Stunden am Stück und trinkt insg. nur 4 Mahlzeiten (selten fünf). Bisher hat sie gut zugenommen, aber ich bin nun gespannt auf die U5 in zwei Wochen und die Einschätzung der Kinderärztin. Ich würde mich freuen hier im Forum oder per Email über die weitere Entwicklung bei Euch zu hören. (patricia.kocherscheidt@web.de) Liebe Grüße, Patricia


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