Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Stillen

Ana2020

Beitrag melden

Hallo Biggi, Ich Versuche schon seit geraumer Zeit meine zwillinge vom einschlafstillen tagsüber und nachts abzubringen und somit auch abzustillen. Ich schaffe es leider nicht. Ich habe keine Freude mehr am stillen. Es tut weh, wirkt so Fremdbestimmt und sie sind wirklich gierig. Es wird am T-Shirt gerissen und massiv geweint, wenn ich sage, dass ich nicht mag. Es ist nicht auszuhalten. Es gibt Abende, da wollen sie zum einfahclsfen immer und immer wieder an die Brust. Zwicken, spielen, beißen, nuckeln. Ich kann es so schwer unterbinden, weil ich sie im Tandem Stille. Wenn ich dann die Brust nicht frei gebe, schreien sie sich fast lila. Es tut meinem Mama Herz echt weh sie so zu sehen. Es muss doch eine andere Möglichkeit geben, als den kalten Entzug. Tragen kann ich sie auch nicht, da beide gleichzeitig eingeschlafen werden müssen. Sie halten so am einschlafstillen fest, dass nicht Mal der Papa sie in den Schlaf tragen kann. Mich belastet die Situation sehr und auch die Kinder (12 Monate) so weinen zu sehen. Natürlich gebe ich ihnen dann irhrndeann wieder die Brust, aber es kann so nicht weitergehen. Hatte schon mehrfach in dem Forum auch im Hilfe gefragt. Sie Antwort ist eindeutig: da müssen wir wohl alle durcht. Hast du weitere Ideen? DANKE


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ana2020, erst einmal möchte ich Dir sagen, dass Du stolz auf Dich sein solltest, dass Du Deine Zwillinge nun bereits 12 Monate stillst und ihnen somit einen wunderbaren Start in ihr Leben geben konntest. Das Stillen ist eine Beziehung zwischen Kind und Mutter. Wie in jeder Beziehung ist es nötig diese zu verändern, wenn sich ein Teil darin nicht mehr wohl fühlt. Es ist also Dein gutes Recht, wenn sich das Stillen für Dich so belastend anfühlt. Dass Deine Zwillinge gerade zum Einschlafen natürlich gerne gestillt werden ist völlig „normal“ und Menschenbabys tun dies seit jeher. Daher kommt ja auch dieser arge Protest, wenn Du versuchst etwas daran zu ändern. Es ist eben der natürlichste Weg, bei dem sich Kinder beruhigen, Nähe und Geborgenheit finden und zur Ruhe kommen. Du hast also nun die Möglichkeit am Stillprozess selbst etwas so zu verändern, so dass Du es eben wieder genießen kannst (z.B. doch mal nicht Tandemstillen, vielleicht klappt es Einzeln besser). Oder Du versuchst das Einschlafstillen tatsächlich zu beenden. Das wichtigste, egal für was Du Dich entscheidest ist Deine Haltung (Deine innere Einstellung) dahinter. Sobald Du irgendetwas tust, zudem Du selbst nicht wirklich stehst, spüren das Deine Kinder und stellen Dich einfach so lange auf den Prüfstand, bis Du wieder klar für Dich bist und sie eben wieder „führen“ kannst. Sie orientieren sich an Dir. Was ich damit sagen will. Wenn Du eben nicht mehr 100% hinter dem Stillem stehst, dann merken das Deine Kinder und finden vielleicht auch schwerer in den Schlaf. Ebenso aber wird es schwierig, das Einschlafstillen zu beenden, wenn Du auch hier unklar bist. Das Wichtigste ist also, dass Du Dir für Dich klar wirst was Du denn gerne hättest. Steht Dein Entschluss fest nicht mehr Stillen zu wollen, so wird es auch funktionieren. Natürlich werden Deine Zwillinge mit Protest reagieren. Sie werden, so wie Du es bereits beschrieben hast traurig sein, wütend. Das dürfen sie auch. Schließlich initiierst Du diesen Schritt und nicht sie selbst. Du kannst dabei so vorgehen, dass Du zunächst Schritt für Schritt die Dauer des Stillens verkürzt (und eben nicht von heute auf morgen ganz aufhörst). So gewöhnt sie zum einen deine Brust an den Abstillprozess und Du verhinderst einen Milchstau. Es gibt dabei nicht DIE eine Lösung, die für Alle gültig ist. Jede Stillbeziehung ist individuell und ebenso unterscheiden sich die Abstillprozesse. Hör dabei auf Dein Herz! Erkläre Deinen Kindern, dass Du sie eben nicht mehr bis zum einschlafen stillen willst und ihr bald ganz damit aufhören werdet. Sie verstehen zwar noch nicht jedes Wort. Aber sie spüren Deine Haltung dahinter (deshalb musst Du Dir so sicher sein was und wie Du es möchtest). Begleite Sie durch Ihre Emotionen und schenke Ihnen weiterhin all Deine Liebe und Nähe. Kuschel mit Ihnen und gib Ihnen Trost. Es macht einen bedeutsamen Unterschied ob Du ein Kind allein mit seinen Emotionen lässt und es sozusagen einfach schreien lässt oder es durch diese Emotionen begleitest und ihm weiterhin Deine Liebe schenkst. Sie nehmen dadurch sicher keinen Schaden. Sie lernen, dass Du weiterhin für Sie da bist aber eben auch für Dein eigenes Bedürfnis (eben nicht mehr Stillen zu wollen) einstehst. So gibst Du Ihnen weiterhin alles was sie brauchen. Und es ist völlig ok, wenn Du meinst so weit zu sein, es dann doch nicht aushältst und Sie wieder an der Brust beruhigen lässt. Dann lass Dir im Anschluss einfach etwas Zeit bis Du soweit bist, einen neuen Versuch zu machen. Es ist kein Fehler oder Schwäche, falls Du nochmal einen Schritt zurück machst. Wenn Du in Deinem Entschluss zu 100% gefestigt bist, werdet Ihr das Zusammen gut schaffen. Davon bin ich überzeugt. Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Liebe Grüße Biggi


Ana2020

Beitrag melden

Danke!!!! :)


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.