Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Welter! Meine Tochter Kira ist am 12.12.2008 geboren. Ich stille sie von Anfang an. Irgendwann hieß es, das sie nicht genug zunimmt und ich ihr am Abend nach dem letzten Stillen eine Flasche (BEBA HA START PRE) geben soll. Das habe ich dann auch getan und sie hat immer noch gut etwas getrunken. Und kam dann nachts nur noch einmal, das hat ihr gereicht. Irgendwann fing es an, das sie nachts gegen 1-2 Uhr und 4-5 Uhr kam und ich ziemlich ko war. Dann habe ich angefangen ihr abends die BEBA HA 1 zu geben, in der Hoffnung sie kommt vielleicht wieder nur einmal. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sie holt sich abends gegen 17:30-18 Uhr ihre letzte Mahlzeit und geht dann ins Bett (Stillen und Flasche). Dann kommt sie gegen 22:30 Uhr noch mal (Flasche). Wenn ich Pech habe gegen 1-2 Uhr und dann noch mal gegen 4 Uhr. Woran kann das liegen? Kann ich schon anfangen ihr etwas Beikost zu geben? Oder ist das noch zu früh? Es ist ganz schön anstrengend so oft aufzustehen. Habe noch eine Tochter und kann mich tagsüber nicht wirklich ausruhen. Bin dankbar für jeden Rat. LG Cora
Liebe Cora, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch viel zu jung für Beikost. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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