Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

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Frage: Stillen

Mitglied inaktiv

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Ich habe eine 5. Monate alte Tochte die Kiara heißt. Und das problem ist, dass sie einfach nicht aus der Flasche trinken will. Wenn Ich sie mit der Flasche Füttere saugt sie zwar dran, aber läßt alles wieder an den seiten herunter laufen. Ich bekomm sie einfach nicht von der Brust weg. Und das zweite problem ist, dass Kiara schon seid ca. 3-4 Monaten nur von einer Brust trinkt - das heißt von der rechten Brust. ( meine rechte Brust ist auch viel größer als die Brust von der sie Trinkt ) Kann es sein das die Brust für ewig bleiben wird - größer als die Linke, denn das sieht absolut nicht schön aus. Ab und zu bekommt sie auch Gläschen oder Brei - was sie auch essen tut. Aber wenn sie richtig Hunger hat dann verlangt sie die Brust. Eine Zeit schlief sie auch bis zu 6. oder 8 Stunden durch, aber mittlerweile wird sie bestimmt 4/5 mal die Nacht wach und verlangt die Brust. Kiara schläft Nacht´s einfach nicht durch und ist auch immer sehr früh am morgen wach .... Würde mich über ne´ Antwort von Ihnen freuen. Kimxxx


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Kim, leider wird überall propagiert, dass Babys ab spätestens einem halben Jahr durchschlafen würden und so glauben viele Menschen, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmen würde, wenn es nicht durchschläft. Gleichzeitig wird der Markt überschwemmt von Ratgebern und „Trainingsanleitungen", wie ein Baby lernen soll, zu schlafen. Wäre es „normal", dass so gut wie jedes Baby nachts nicht aufwachen würde, dann bräuchte man diese ganzen Ratgeber nicht und der beste Beleg dafür, dass Babys eben normalerweise NICHT durchschlafen ist die Existenz dieser Flut von Schlafbüchern. Ihre Kiara verhält sich genau so, wie es von einem Baby zu erwarten ist: Es möchte gestillt werden und es wacht nachts auf. Beides ist das absolut normale Verhalten eines Babys und Kleinkind, nur ist es vielen Menschen in unserer Gesellschaft nicht bewusst, dass sich normale Babys so normal verhalten. Es ist übrigens auch nicht ungewöhnlich, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. Gelegentlich hat auch die Mutter eine „Lieblingsseite" (bei Rechtshänderinnen oft die Brust, bei der in der bevorzugten Stillposition die rechte Hand frei ist). In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Es ist außerdem auch möglich mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust pro Kind zur Verfügung). Bei einer relativ plötzlich aufgetretenen Bevorzugung bzw. Ablehnung einer Seite, sollte das Kind vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden, um auszuschließen, dass ein medizinischer Grund dahinter steckt (z.B. Ohrenschmerzen). Gelegentlich kommt es so weit, dass die Bevorzugung der einen Brust eine Verweigerung der anderen Brust nach sich zieht. Das ist aber auch nicht unbedingt ein Problem, da es auch möglich ist, ein Kind mit nur einer Brust zu stillen und die andere Seite abzustillen, falls sich das Kind nicht davon überzeugen lässt, doch wieder beide Brüste anzunehmen. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Manche Kinder lassen sich überlisten. Sie können versuchen Ihr Baby zunächst an der bevorzugten Brust anzulegen und beim Seitenwechsel drehen Sie es nicht um, sondern lassen es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Auch im Liegen stillen und dabei das Kind nicht auf die andere Seite zu legen, sondern beide Brüste von einer Seite aus anzubieten kann ein Weg sein. Wenn Sie nun bald abstillen wollen, dann können Sie versuchen, Ihre Tochter langsam und ohne Druck an die Flasche zu führen. Viele Stillkinder lehnen die Flasche ab, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Technik an der Flasche eine ganz andere ist, als an der Brust. Dazu kommt, dass sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust und so lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Lassen Sie sich doch einmal von einer Stillberaterin zeigen, wie das Füttern mit dem Becher funktioniert. Allerdings sollten Sie wissen, dass auch das Abstillen Ihnen keine längeren Schlafphasen garantieren wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Kim, also Biggi wird Dir sicher ausführlicher antworten, aber eine Frage wird sie Dir sicher stellen: warum willst Du denn Dein Kind von der Brust weg und zur Flasche hinbringen? Hast Du damit etwas bestimmtes vor oder wie hat sich Dein Wunsch diesbezüglich ergeben? Wenn Du das noch an Deine Anfrage anhängst, wäre das sicher hilfreich! Falls es so sein sollte, dass Du eigentlich nur die Flasche geben willst, weil Du z.B. Tee zufüttern willst (was gar nicht nötig ist übrigens!) oder weil Du mal abgepumpte Milch geben möchtest, gibt es auch andere Möglichkeiten, z.B. Becher. Biggi schreibt Dir noch dazu. Gruß, Helena


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