Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Welter, ich stille meine Tochter (15 Wochen alt), habe aber nun das Gefühl,daß meine Milch nicht mehr reicht. Außerdem sieht sie sehr wäßrig aus und ich denke sie wird davon nicht mehr satt. Nachts meldet sie sich jetzt in noch kürzeren Abständen (durchgeschlafen hat sie noch nie)und auch tagsüber quengelt sie jetzt öfter. Mir hängt die schlaflose Zeit auch ganz schön nach. Ich brauche meine Kraft auch für meinen sechsjährigen Sohn, der seit September die Schule besucht. Wie soll ich weiter vorgehen?? Vielen Dank im Voraus Bibi
? Liebe Bibi, kurze Stillabstände sind bei einem so kleinen Baby normal und auch nächtliches Aufwachen ist keine Ausnahmeerscheinung. Aus diesen beiden Beobachtungen alleine lässt sich nicht ablesen, dass Ihre Milch nicht ausreicht oder gar „wässrig" sei. Da wir Europäer fast alle an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, kann der Anblick von abgepumpter Muttermilch schon etwas befremdlich sein, doch Ihre Milch ist mit Sicherheit nicht zu dünn, denn „zu dünne" oder „wässrige" Muttermilch gibt es nicht. Ehe Sie nun also den Schluss ziehen, dass Ihr Baby nicht gedeiht, schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Anzeichen an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht Ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Die verstärkte Unruhe bzw. das Quengeln muss dann eine andere Ursache haben. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und an Ihre Kinderärztin/arzt. Die Stillberaterin kann Ihnen gezielte Tipps geben, wie Sie Ihr Baby zu besserem Trinken an der Brust anregen können und wie Sie die Milchmenge erhöhen können, falls dies notwendig sein sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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