Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe mal wieder eine Frage. Und zwar seit ca. drei Tagen wird der Oliver tagsüber nicht mehr gestillt. Nachts möchte er gerne wieder gestillt werden.Abends kommt er zur Zeit alle zwei bis drei Stunden. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich doch nicht langsam mal abstillen werde. Nächste Woche kommt Oliver im 8. Monat und ich habe die meiste Zeit nach Bedarf gestillt. Jetzt will ich versuchen, ob er nachts auch ohne Mahlzeiten auskommt, daß ich mal wieder ein paar Stunden am Stück schlafen kann (5 Stunden würden schon reichen). Ich habe ihn den ganzen Tag mit Breien und Gläschen zugefüttert. Das müßte doch dann für die Nacht ausreichen. Oder sucht er nur meine Nähe. Ich muß zugeben, er schläft auch bei mir im Bett. Wickel ihn nachts auch nicht mehr. Tee und Saft lehnt er ab (nachts). Abends gebe ich ihn heute eine Flasche. Wird sich Oliver dann langsam von selber abstillen? Habe noch eine Frage. Ich habe Phytolacca D 2 zum Abstillen. Könnte ich denn noch weiter stillen und gleichzeitig die Kügelchen einnehmen, daß ich nicht so viel Milch mehr hätte. Angenommen ich würde 2 mal täglich Phytolacca D 2 5 Kügelchen einnehmen und trotzdem ab und zu stillen.Meine Muttermilch müßte doch lansam mal zurückgehen. Ich trinke schon nicht sehr viel. Ich könnte ihn auch noch den ganzen Tag stillen. Ist das normal? Man hört oft, daß viele Mütter nicht mehr so viel Milch hätten. Wieso ist das bei mir so. Übrigens konnte ich noch weiterstillen, trotz Einnahme von Thyronajod 100.Und Phytolacca D 2? Wieviel Tage nimmt man die Kügelchen ein? Auch stündlich? Hat mir eine Freundin erzählt. Innerhalb drei Tage hatte sie abgestillt.. Wie kann ich ihn am besten die Nachtmahlzeiten abgewöhnen. Man liest oft in Büchern, daß Babies 11 Stunden keine Nachtmahlzeiten mehr brauchen. ab 5 Monat. Ist es nur eine Gewohnheit von ihm. Fragen über Fragen. Möchte doch jetzt gerne abstillen. Wäre für ein paar Tips über ruhigere Nächte sehr dankbar. Viele Grüße Sandra mit Oliver
Liebe Sandra, der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem guten halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Außerdem stellt sich doch auch die Frage: Ist der seelische Hunger nicht ebenso wichtig wie der körperliche Hunger? Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Geborgenheit zu stillen, als seinen körperlichen Hunger zu stillen? Dein Sohn bekommt schon viel Beikost und hat noch ein enormes Saugbedürfnis, welches er nachts stillt. Es kann gut sein, dass er sich recht schnell zur Flasche hin abstillt, ob er dann aber nachts durchschläft, ist fraglich. Ich kann und darf dir keine med. Ratschläge geben, bitte wende dich an deine Hebamme oder einen Arzt. Das andere von dir genannte Thyronajod ist ein Kombinationspräparat aus Levothyroxin-Natrium und Kaliumiodid. Das Levothyroxin wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt. Laut Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schäfer und Bunjes, 1998 gilt dieser Wirkstoff in der Stillzeit als nicht problematisch: „Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1?g/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 Mg/kg auf, das entspricht ungefähr 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 ?g/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht.“ Der Kaliumjodidanteil in diesem Präparat beträgt 196,2 ?g (das entspricht 150 ?g Iodid). Laut dem oben genannten Buch gilt hierzu: „Eine ausreichende mütterliche Jodsupplementierung (etwa 260 ?g/Tag) ist im Interesse von Mutter und Kind anzustreben. Risiken einer Jodüberladung des Kindes via Muttermilch sind in diesem Dosisbereich nicht zu erwarten.“ Beim Abstillen solltest Du langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Stillzeiten ausfallen lassen, sondern eine Stillzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern. Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekommst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, lllliebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielen dank für die schnelle Antwort. Viele Grüße Sandra
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