Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 13 Wochen alt und wird voll gestillt. Sie bekommt keinen tee und gedeihte bis jetzt auch sehr gut. Nun aber habe ich da einige Fragen: In den letzten beiden Wochen hat sie einmal nur 20g zugenommen und letzte Woche 120g. Muß ich mir deshalb Sorgen machen? Wie merke ich, ob sie noch genügend Milch bekommt und was kann ich tun, um die Milchmenge evtl. zu steigern, damit sie auch sicher satt wird ( ich möchte nämlich mindestens bis zum 6. Monat voll stillen). Neuerdings ist sie beim stillen auch etwas merkwürdig. Sie trinkt an der Brust, läßt dann los und dreht den Kopf immer wieder hin und her und dann trinkt sie wieder. Was bedeutet das? Außerdem läßt sie die Brust auch nie von sich aus os und würde am liebsten stundenlang nuckeln. ich nehme sie dann immer ab, wenn ich das Gefühl habe, daß sie nur noch nuckelt. Sie schimpft dann immer kurz. ist das okay? Viele Fragen, sorry, aber ich will halt alles ganz genau wissen. Danke Dir schon mal Lena


Biggi Welter

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? Liebe Lena, Babys nehmen nicht immer gleichmäßig zu und so kann es durchaus dazu kommen, dass ein Kind einmal deutlich weniger zunimmt oder es sogar einmal zu einem vorübergehenden Gewichtsstillstand kommt, ohne dass deshalb gleich Anlass zu Besorgnis besteht. So lange ein Kind die folgenden Kriterien erfüllt, ist davon auszugehen, dass es genügend Milch bekommt: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Mit drei, vier Monaten beginnen Kinder die Welt sehr viel bewusster wahrzunehmen, was dazu führen kann, dass sie beim Stillen mehr herumzappeln und sich ständig umschauen müssen. Möglicherweise ist das auch das Verhalten, dass Du bei deiner Tochter beobachten kannst. Du kannst einmal versuchen, ob es besser wird, wenn Du dich zum Stillen mit deinem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Die Phase der extremen Ablenkbarkeit dauert von Kind zu Kind unterschiedlich lange, aber sie geht vorüber. Babys haben oft ein über das eigentliche Nahrungsbedürfnis hinausgehendes Saugbedürfnis. Deshalb ist auch das Nuckeln (in der Fachsprache heißt es „non-nutritives Saugen") wichtig. Beobachte dein Kind, dann siehst Du schon, ob Du das Nuckeln in bestimmten Situationen abkürzen kannst oder nicht. Sollte deine Milchmenge tatsächlich nicht ausreichen, um den Bedarf des Kindes zu decken, so ist die wichtigste Maßnahme zur Steigerung der Milchproduktion das häufige Stimulieren und Entleeren der Brust, das heißt es muss häufiger angelegt werden. Doch schau erst mal, ob das bei dir überhaupt erforderlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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