Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen

Mitglied inaktiv

Meine Tochter ist 8 Wochen alt. Ich meine das sie zu wenig trinkt. Die Trinkphase dauert ca. 7-10 Min. und auch nur eine Seite, oder ich merke, dass sie hunger hat (Magenknurren) habe aber trotzdem Schwierigkeiten sie an zu legen, das kommt zum Glück wohl nicht immer vor. Ich bin total verunsichert, ich hatte bei meinem ersten Kind auch schon dieses Probleme und haben dann nach vier Monaten abgestillt, was ich jetzt gerne vermeiden möchte.


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Sandra, es kann sein, dass dein Baby einfach gelernt hat, schneller und effektiver zu trinken und tatsächlich nach wenigen Minuten satt ist. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deiner Tochter aus? Entwickelt sie sich altersgerecht und gedeiht sie gut? Wie oft in 24 Std. stillst Du sie? Wird sie voll gestillt oder bekommt sie zusätzlich Tee, Wasser oder Milch? Verwendest Du einen Schnuller? Stillst Du sie nach Bedarf? Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße, ich freue mich auf deine Antwort Biggi


Mitglied inaktiv

Sie hat seid der Geburt (3650g) 1520g zugenommen und wiegt jetzt 5170g, die Gewichtszunahme in der Woche weiß ich nicht, weil ich sie nicht sooft wiege. Der Kopf ist 5cm grösser geworden, (39cm) sie ist 6cm gewachsen (57cm) und sie hat ca. 4 nasse Windeln am Tag, Stuhlgang hatte sie bis vor drei Tagen noch täglich. Ich stille sie voll und nach Bedarf, ca. alle 2,5 - 3 Stunden, Nachts schläft sie zwischen 5 - 7 Stunden durch es kommt darauf an, wie lange sie am Tag wach war. Einen Schnuller bekommt sie nur Nachts oder unterwegs im Kinderwagen, ansonsten bitten wir ihr unsere Finger zum Nuckeln an, wenn sie z. B. Blähungen hat. Sie lacht viel und ist neugierig auf ihr Umfeld. Ihr Haut ist zwar etwas Blass aber das ist ihr Bruder und ich eigentlich auch. Ist das Gewicht denn so ok, die meisten Kinder haben viel kräftigere Arme oder Beine als sie und das sie nur an einer Brust trinkt auch? Man liest immer das Babys an beiden Seiten trinken sollen oder auch das sie länger trinken sollen, weil die Hintermilch!? wertvoller ist! Liebe grüße Sandra


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Sandra, deine Tochter hat in der Woche durchschnittlich 190 Gramm zugenommen, das ist VOLLKOMMEN ausreichend! Gestillte Babys gibt es in allen Größen - kleine zierliche ebenso wie kleine rundliche oder lange dünne. So lange dein Baby so gut zunimmt, besteht überhaupt kein Grund zur Sorge. Es gibt keine festen, unumstößlichen Regeln, ob ein Baby immer nur an eine Brust oder immer an beiden Brüsten angelegt werden muss. In den ersten Wochen ist es meist empfehlenswert beide Seiten anzubieten, doch es gibt nur eine Möglichkeit festzustellen, was für das jeweilige Baby und seine Mutter die beste Lösung ist: die Frau muss es ausprobieren. Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich Mutter und Kind wohl fühlen. Was du vermutlich meinst, ist ein Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht auch Oversupply- Syndrom genannt. Dazu kommt es, wenn ein Baby zuviel von der laktosereichen Vordermilch und nicht ausreichend von der fettreichen Hintermilch erhält (zum Beispiel, weil die Mutter zu früh die Seite wechselt). Man nimmt an, dass zu viel Laktose die Verdauung des Babys anregt, so dass die Milch zu schnell weiterbefördert wird und das Baby einen wässrigen, grünen und oft auch schaumigen Stuhl hat. Ein weiteres Anzeichen für ein Vordermilch-Hintermilch- Ungleichgewicht wäre eine langsame Gewichtszunahme. Du brauchst dir also deshalb keine Gedanken zu machen. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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