Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielleicht sollte ich vorne anfangen, damit du verstehst, wieso ich mir überhaupt Gedanken mache. So wird mein Posting wohl leider etwas länger. Sorry ;o) Also, ich habe schon eine Tochter. Sie ist 2 Jahre und 3 Monate alt. Bevor ich sie bekam, habe ich mir nicht allzu viele Gedanken um das Stillen gemacht. Für mich war einfach sonnenklar, dass ich sie stille. Eine Alternative dazu konnte ich mir gar nicht vorstellen. Wieso auch? Ich wollte stillen und alle Welt sagte mir, dass JEDE Frau stillen kann. Dazu hatte ich natürlich noch eine Hebamme. Die würde mir schon helfen, wenn etwas nicht klappt. In der SS hatte ich keine Vormilch und meine Brust veränderte sich auch nicht deutlich. Auch dazu machte ich mir keine Gedanken. Alle Frauen sind verschieden. Nach der spontanen Geburt meiner Tochter, wurde in einer Not-Operation meine Plazenta entfernt, weil sie sich nicht löste. Bei der OP verlor ich wohl extrem viel Blut. Auch nach der OP hatte man wohl Probleme die Blutungen zu stoppen bzw. nur einzudämmen (ich weiß das alles nicht so genau; ich war ziemlich 'benebelt'). So bekam ich reichlich gefäßverengende Medikamente. Als ich dann einigermaßen wieder beisammen war, habe ich sofort meine Tochter anlegen wollen. Die Schwestern gaben sie mir zwar, aber Hilfe bekam ich nicht und nach ein paar Minuten nahmen sie mir sie wieder ab und sagten, so würde es reichen, für das erste Mal. Ich war zwar enttäuscht, aber irgendwie auch viel zu schlapp, etwas dagegenzuhalten. Am nächsten Tag waren sie wohl viel hilfsbereiter, was das Stillen anging. So saugte Sarah auch hier und da etwas, aber viel war nicht zu machen. Ich legte sie im Krankenhaus möglichst häufig an, bekam aber keine Vormilch, geschweige denn einen Milcheinschuss. Am 3. Tag sagten die Schwestern dann, nun müsse ich ihr zumindest Glucose geben, weil sie zu viel abnähme. Das tat ich widerstrebend auch (ich wollte ihr eigentlich nicht jetzt schon eine Flasche anbieten) und habe mich dann am 4. Tag selber entlassen, weil ich dachte, mit der Ruhe zu Hause und meiner Hebamme würde ich das Stillen sicherlich hinbekommen. Meine Hebamme kam auch sofort und half mir in den kommenden zweieinhalb Wochen mit allem, was ihr einfiel: Milchbildungstee (den ich auch schon im Kh getrunken hatte), Brustmassage, Pulsatilla, Oxytocin, elektrischer Milchpumpe, schließlich auch Stillhütchen. In der ganzen Zeit, kam bei mir nicht ein kleines bisschen Milch. Sarah bekam immer öfter die Flasche; jetzt auch mit Babymilch statt Glucose. Nach drei Wochen verzweifeltem Versuchen, in denen meine Tochter am Ende natürlich kein Interesse mehr daran hatte, an meiner Brust zu saugen ("Wieso das denn? Gleich gibt ja die Flasche!"), teilte ich meiner Hebamme dann mit, dass ich nicht mehr stillen wolle. Ich hatte das Gefühl, auch sie war froh, dass dieses erfolglose Drama nun ein Ende hatte. Sarah ist gut mit der Flasche groß geworden. Wir hatten nie Probleme damit. Aber trotzdem: Ich möchte nichts lieber, als meine Zwillinge, stillen!!! Sie werden voraussichtlich in einer guten Woche per Kaiserschnitt in der 38. SSW entbunden werden. Vormilch habe ich in dieser SS wieder nicht. Wie es der Zufall will, entbinde ich in einer anderen Klinik und habe zur Nachsorge auch eine andere Hebamme. Fast alles ist so gesehen anders. Also: ein neuer Start mit neuen Chancen. Nur, dass mich dieses Mal viel mehr die Frage bewegt, was kann ich tun oder anders machen, damit es dieses Mal klappt. Vielleicht kannst du mir da einen Rat geben. Herzlichen Dank, für das Lesen, dieses langen Textes!!!! Anne
? Liebe Anne, bei deinem Bericht fallen für eine Stillberaterin zwei Punkte besonders auf: deine Brust hat sich in der Schwangerschaft kaum verändert und Du hast nach der Geburt sehr viel Blut verloren. Beides können Gründe für deine Stillprobleme gewesen sein. Wenn sich die Brust in der Schwangerschaft nicht verändert, kann das ein Hinweis auf mangelndes oder nicht richtig entwickeltes Drüsengewebe sein. Das ist selten, doch es kommt vor und manche Frauen können deswegen keine oder nicht genügend Milch für ihre Babys bilden. Abklären lässt sich dies durch eine Untersuchung durch eine mit dieser Problematik vertrauten Ärztin/Arzt. Nach extrem hohem Blutverlust nach der Geburt kann es zu einem massiven Stillproblem kommen, das sich leider nicht immer lösen lässt. Aus der Distanz und ohne direkte Zusammenarbeit mit der behandelnden Ärztin/Arzt kann nicht festgestellt werden, ob der massive Blutverlust nicht zu einem sogenannten Sheehan-Syndrom (einem Hypophyseninfarkt) geführt haben könnte, das in voller Ausprägung dazu führt, dass die Frau nicht mehr in der Lage ist ausreichend Milch für ihr Kind zu bilden. Auch die Medikamente, die die Rückbildung der Gebärmutter unterstützen und der Blutung entgegenwirken sollten, können sich negativ auf die Milchbildung auswirken. Ich kann dir jetzt nur dringend empfehlen, dich so bald wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden und dich über die Grundlagen des Stillens zu informieren. Es istsehr wichtig, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Ganz wichtig ist dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist und woran Du erkennst, dass dein Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommdt Du im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) eben auch der Besuch einer Stillgruppe an. Schau dass Du bereits vor der Geburt Kontakt zu einer Stillberaterin aufnimmst, damit Du sofort eine Ansprechpartnerin hast, falls es Probleme geben sollte. Die Kollegin vor Ort kann sich dann auch anschauen, ob deine Kinder korrekt saugt und gut angelegt sind. Bei Bedarf kann Sie dich auch unterstützen bei Fragen zum Abpumpen und auch dabei, welche alternativen Fütterungsmöglichkeiten sinnvoll sind, wenn Du (zunächst) nicht voll stillen können solltest. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Noch eine schöne restliche Schwangerschaft, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Anne, ich hatte bei meiner Geburt auch sehr viel Blutverluste und habe Bluttransfusionen bekommen. Dadurch, dass es mir so schlecht ging, konnte ich am Anfang auch kaum anlegen und die Kleine mußte auch Glucose bekommen. Der Milcheinschuß kam dann aber doch und die Schwestern meinten, es sei ein Wunder, denn damit haben sie gar nicht gerechnet. Sie sagten, wenn es einem so schlecht geht, denkt der Körper in erster Linie an Selbsterhaltung. Wahrscheinlich war das wohl auch bei Dir der Fall. Das nächste Mal läuft es bestimmt besser Ich drück Dir die Daumen. Viele Grüße Babsi
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