Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen, Vollmilch, Ernährung im zweiten Lebensjahr

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen, Vollmilch, Ernährung im zweiten Lebensjahr

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Hallo Biggi, mein Kleiner wird nächsten Monat ein Jahr alt (wie die Zeit vergeht). Ich habe ihn sechs Monate durchgestillt und dann ganz langsam mit Beikost begonnen. Zur Zeit bekommt er mittags Kartoffeln mit Gemüse und ab und an Fleisch (Fleisch aus dem Glas, den Rest koche ich selbst). Nachmittags gibt es einen Getreide-Obst-Brei, abends auch. Früh und abends stille ich ihn. Im zweiten Lebensjahr soll man sein Kind ja allmählich an den Familientisch gewöhnen. Nur wie, da bin ich mir ziemlich unsicher. Ich habe gelesen, dass Kuhmilch nicht so toll sein soll und weiss auch nicht, inwiefern Milchprodukte notwendig sind, solange ich noch stille? Wie könnte so eine langsame, behutsame, gesunde Gewöhnung an den Familientisch aussehen? Zucker und Salz möchte ich im zweiten Lebensjahr möglichst noch meiden, ist das okay? Und wie ist das mit Fisch? Und welche Obstsorten sollte man wann in etwa geben? Ganz viele offene Fragen, vorallem auch viele, die nichts direkt mit dem Stillen zu tun haben. Ich hoffe trotzdem ganz dolle, dass du mir weiterhelfen kannst, denn ich bin ziemlich verwirrt... Liebe Grüße von Nadja und Jonas


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Liebe Nadja, nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Wenn Du oft genug stillst, brauchst Du deinem Kind keine Kuhmilch zu geben, allerdings spricht nach dem ersten Geburtstag nichts dagegen. Du kannst nun auch einfach etwas von eurem Essen abzweigen. Du kannst für die ganze Familie Kartoffeln kochen und ehe Du sie salzt oder sonst wie würzt, nimmst Du eine Kartoffel weg und drückst sie mit ein wenig Wasser oder abgepumpter Muttermilch zu Brei. Das mögen die meisten Babys gerne und bedeutet keinen Extra Aufwand. Eventuell gibst Du deinem Kind auch einfach ein Stück gekochte Kartoffel zum Selberessen in die Hand. Versuche es doch einmal mit Zucchini, Kürbis, Fenchel, Kohlrabi oder Pastinake (natürlich nicht alles auf einmal). Entweder selbstgekocht aus kontrolliert biologischem Anbau oder aber auch als Gläschen, von einigen Anbietern gibt es auch anderes Gemüse als Karotte. Babys sind auch in Hinblick auf das Essen gesellige Wesen und auch ihnen schmeckt es in Gesellschaft besser. Es ist sogar so, dass spezielles Essen für das Baby oft ein Fehlschlag ist, da das Baby über die Muttermilch an den Geschmack der Nahrung gewöhnt ist, die die Mutter isst. Da Menschen Gewohnheitstiere sind, bevorzugt ein Baby eine bekannte Geschmacksrichtung. Wenn also gekochte Karotten nicht zu deiner täglichen Ernährung gehören, dann ist es nicht erstaunlich, wenn dein Kind sie auch nicht schätzt. Du kannst nun auch langsam Fisch anbieten und alle Sorten Obst Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Du bekommst es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße, Biggi


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