Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, unser Fabio ist 18 Wochen alt. Er kam mit 2810 kg und 50 cm auf die Welt. Jetzt wiegt er 8 kg bei 66 cm. Er wird seit der Geburt nach Bedarf gestillt - hat ihm bis jetzt sehr gut bekommen. Allerdings haben wir keinerlei Rhythmus tagsüber. Mal will er nach 2 Std. wieder an die Brust, mal nach 3, mal trinkt er eine Brust, mal beide - alles in allem ist er mit dem Trinken absolut nicht planbar. Genauso verhält es sich dementsprechend auch mit seinen Tages-Schlafzeiten. Ist das normal oder sollte sich in dem Alter ein gleichmässiger Rhythmus eingestellt haben? Muß ich was dafür tun? Ende Februar bis Mitte März hat Fabio schon von 20 Uhr bis 6 Uhr durchgeschlafen. Seit 3 Wochen holt er mich allerdings wieder 1-3 mal nachts aus dem Bett. Er trinkt dann in 10-15 Minuten eine Brust und schläft weiter. Reicht ihm die Milch nicht mehr oder hat sie zu wenig Inhalt, der satt macht? Kann ich von Hunger ausgehen, oder muß ich befürchten, dass er aufwacht und die Brust zum wieder einschlafen braucht? Abends schläft er meistens zwischen 19 und 20 Uhr an der Brust ein und weckt mich dann zwischen 1 und 3 Uhr das erste mal. Sorry, dass es so ein langer Text geworden ist. Danke für Antwort. Bieny
? Liebe Bieny, das einzige, worauf wir uns im Zusammenleben mit Kindern verlassen können ist, dass sich alles immer wieder verändert und so ist es auch absolut normal, dass ein Baby im ersten Jahr keinen Rhythmus hat und selbst wenn es Ansätze zu einer Regelmäßigkeit gibt, kann das am nächsten Tag schon wieder ganz anders sein. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Bieny, ich habe eben Deine Frage an Biggi gelesen. Das kommt mmir alles nur zu bekannt vor. Allerdings habe ich nie auf einen Rhytmus geschaut. Ich habe die ersten 10 Wochen mal mitgeschrieben, wann Torben trinkt und wie lange und so....aber danach habe ich aufgehört auf die Uhr zu schauen. Ein Baby macht zwischen dem Tag seiner geburt bis zum Alter von 15 Monaten verschiedene Entwicklungssprünge durch (nachzulesen in Ohje, ich wahcse, sehr schön geschriebenes Buch über die ersten 15 Monate und was passiert). Wenn sich so ein Sprung andeutet (was aufgrund es Alters Deines Sohnes jetzt der Fall ist) haben die Zwerge halt das Gefühl, das irgendetwas passiert und sie benötigen dann die Mutter, die Nähe und die Mumi.... Mein Sohn ist 17 Monate, wurde 12 voll gestillt und nun noch nach Bedarf (d.h. 5-6 mal am Tage und nachts wenn er es braucht, was ganz unterschiedlich ist). Erwarte von Deinem kleinem Sohn bitte nicht einen bestimmten Rhytmu, sondern lasse ihm seinen Rhytmus und versuche Dich darauf einzustellen....dann habt Ihr es beide leichter. Ich habe meinen Sohn in meinem Bett gehabt, so brauchte ich nachts nie aufzustehen zum Stillen, als er dann für sich schlafen wollte, haben wir ein Kinderbett seitl. aufgemacht und an mein Bett gebaut, so schläft er alleine und kann immer zu mir kommen zum Andocken, wenn er es braucht. Das Stillen ist somit nachts wirklich im Schlaf zu erledigen und ich bin nicht so gestresst. Mein Mann unterstützt uns beide dabei, da er natürlich sieht, wie gut es Torben und mir dabei geht. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich melden unter heike@nopps.de Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Achja, meine Uhr habe ich seit der geburt meines Sohnes beiseite gelegt....seine Uhr läuft eh anders und es ist viel schöner die Langsamkeit wieder zu entdecken (er ist 17 Monate und erkundet die Welt in seinem Tempo). LG Heike
Mitglied inaktiv
Dass ein Kind diesen Alters von 20-6 Uhr durchschläft, ist eher die Ausnahme denn die Regel. Das darfst du nicht als Maßstab nehmen. Gerade Stillkinder verlangen oft bis ins zweite Lebenshalbjahr hinein ihre nächtliche Mahlzeit. Das ist nicht ungewöhnlich (10 Stunden Schlaf am Stück schon eher). Mit 4 Monaten trank meine Tochter noch 2-3 x pro Nacht, mit 6 Monaten 2x pro Nacht und jetzt, mit 8 Monaten 1x pro Nacht. Du siehst, es wird also im Laufe der Zeit immer weniger, vorausgesetzt am Tage wird genug Nahrung zugeführt (Brei und Milch). Geduld haben! MaikeMM xxx
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