Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Berufstätigkeit - viele Fragen!!!!!!!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Berufstätigkeit - viele Fragen!!!!!!!

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich stille meinen Sohn (drei Monate) voll. Felix trinkt sechs Stillmahlzeiten, jeweils immer nur an einer Brust, was super klappt. In sechs Wochen muss ich leider wieder dreimal die Woche halbtags arbeiten. Das bedeutet, dass die zweite Mahlzeit (meist gegen 11.oo Uhr) von der Oma mit abgepumpter MuMi gegeben werden muss. Ist es sinnvoll, Felix an meinen freien Tagen zu dieser Zeit auch mit abgepumpter Milch zu füttern (wg. der Einheitlichkeit)? Das Abpumpen am Arbeitsplatz ist schwierig, da ich als Lehrerin zu der entsprechenden Zeit im Unterricht bin. Oder soll ich meine Brust an eine längere vormittägliche Stillpause gewöhnen? Soll ich jetzt schon mal MuMi-Vorräte anlegen? Ist es besser, die benötigte Milch früh morgens vor der ersten Brust abzupumpen, oder lieber abends nach der letzten Mahlzeit? Ich hoffe, du hälst mich jetzt nicht für total bescheuert, aber ich bin echt unsicher! Und noch eine Frage: ab wann sollte die Oma das Füttern üben, damit es klappt? Ich hab da eigentlich gar keinen Bock drauf, naja, geht halt nicht anders...!!!!!!!! Vielen Dank und tschüss.


Biggi Welter

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? Liebe Elise, warum soll ich dich für bescheuert halten? Alle deine Fragen stellt sich vermutlich jede Frau, die zum ersten Mal mit einem gestillten Kind ihre Berufstätigkeit wieder aufnimmt. Es gibt keinen Grund, dass Du in der Zeit, in der Du mit deinem Kind zusammen bist, die Milch abpumpst und mit der Flasche gibst, im Gegenteil, für die meisten Stillkinder ist es gut und wichtig, dass ganz klar ist „Mama - Brust, Babysitter - Flasche (oder eine alternative Fütterungsmethode). DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jedoch jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Das Pumpen regt in gewissem Maße die Milchbildung an, deshalb solltest Du jetzt in der „Übungsphase" auch in erster Linie mit der Prozedur des Abpumpens vertraut werden und keine großen Mengen abpumpen. Jetzt geht es wirklich darum, dass Du lernst, wie Du mit der Pumpe umgehst. Die Milch, die Du dabei gewinnst, kannst Du selbstverständlich aufbewahren und so einen Vorrat anlegen. Auch wenn es immer wieder empfohlen wird, dem Kind zum Üben bereits einige Zeit im Voraus die Flasche anzubieten, so ist dies nicht wirklich sinnvoll. Je besser sich das Stillen einspielen kann und je weniger Störungen es durch künstliche Sauger gibt, um so besser. Wie oben schon erwähnt ist es anzuraten, dass Du ganz strikt trennst zwischen Mama = Stillen und Betreuungsperson = Flasche (oder alternative Fütterungsmethode) und es reicht wirklich, erst ganz kurz vor deinem Arbeitsbeginn mit der Flasche zu beginnen. Im „Notfall" kann immer - falls das Kind die Flasche verweigert - auf eine alternative Fütterungsmethode wie z.B. den Becher ausgewichen werden. Machen Sie sich jetzt bitte keine sooo großen Sorgen. Weltweit müssen unzählige Mütter Wenn Du nicht auf die Minute genau am Morgen abpumpen kannst, so ist das nicht unbedingt ein Problem. Üblicherweise gibt es ja in der Schule alle zwei Schulstunden eine etwas längere Pause und mit ein wenig Übung reichen diese zehn bis 15 Minuten zum Abpumpen, zumindest um Stauungen zu verhindern. Eventuell ist es sinnvoll, dass Du dir eine Pumpe mit Doppelpumpset besorgst oder aber zwei Handpumpen, die mit einer Hand bedient werden können, damit Du gleichzeitig beide Brüste abpumpen kannst. Die Milch kannst Du im Kühlschrank in der Schule (Lehrerzimmer oder vielleicht auch Biosaal) aufbewahren und mit nach Hause nehmen für den nächsten Tag oder längerfristig einfrieren. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde dich einfach nochmals. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, mußte auch 7 Wochen nach der Geburt zwei Nachmittage die Woche wieder arbeiten. Da das abpumpen bei mir nicht richtig funktioniert hat (bekam nie genug Milch für eine Mahlzeit zusammen), wurde meine Kleine mit HA-Nahrung gefüttert, wenn ich nicht da war. Hat problemlos funktioniert. Abgepumpt hab ich dann nur, wenns gar nicht mehr anders ging von der Brust her. War aber nicht oft nötig und da konnte ich auch immer warten, bis nach dem Unterricht. :-) Ciao Silv


Mitglied inaktiv

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ich würde jetzt schon mal mit abpumpen anfangen. Gerade in den ersten Arbeitstagen kann es Stress geben, mir hat es geholfen, zu wissen, dass ich nicht unbedingt abpumpen muss, weil das Kind sonst verhungerte. Jede Sorge weniger ist da hilfreich. Abpumpen muss man auch etwas üben, bei uns hat es eine Woche gedauert, bis ich zum ersten mal (durch Wechselabpumpen, jede Seite so 10 Züge mit AVENT Handpumpe) beim Pumpen nen Milcheinschuss hatte. Danach ging es sehr viel leichter. Habe dann nachts, wenn das Kind im Halbschlaf geduldiger war, immer nur eine Seite gegeben und am nächsten Morgen die andere (sehr volle Seite abgepumpt. Wenn ich allerdings gegen 5 Uhr merkte, es wird zuviel Milch, habe ich um die Zeit schon abgepumpt, aus Angst vor Milchstau. Das ist dann nicht so gemütlich, um die Zeit in der kalten Küche. Kleine Mengen einfrieren (50 ml), dann ärgerst du dich nicht so über wegzuschmeissende Mengen. Alles Gute Kati


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