Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Appumpen

Frage: Stillen und Appumpen

Mitglied inaktiv

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Hallo, habe Ende Dezember ET. Es ist mein zweites Kind. Meinen Sohn habe ich nicht gesteillt, jetzt möchte ich aber gerne stillen. Um ein wenig Unabhängigkeit zu ereichen, möchte ich auch hier und da die Milch appumpen. Stelle ich mir das alles zu einfach vor oder gibt es im grossen und ganzen keine Probleme. Wann fängt man an Milchbildungstee zu trinken, vor Et? Danke für ihre Antwort


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Schara, selbstverständlich ist es möglich, Milch abzupumpen und dann dem Kind geben zu lassen, wenn die Mutter nicht verfügbar ist. Allerdings gibt es dabei einige Punkte zu beachten: mit dem Abpumpen und vor allem der Fütterung per Flasche sollte möglichst erst begonnen werden, wenn sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat (also frühestens nach etwa sechs Wochen). Vorher ist es weniger ratsam, da das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sich erst einmal einspielen sollte und außerdem der Gebrauch von künstlichen Saugern das Kind verwirren kann, so dass es nicht mehr gut an der Brust trinkt. Nach den allerersten Wochen ist das Risiko einer Saugverwirrung geringer. Alternativ zur Flasche bietet sich die Becherfütterung an. Damit wird das Problem der Saugverwirrung umgangen und wenn man weiß wie es geht, ist das Bechern nicht aufwändiger als die Flasche zu geben. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss und dann kommt es auch noch sehr auf die verwendete Pumpe an. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpen sind schlichtweg untauglich (z.B. die Modelle mit einem Gummiball.). Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Allerdings kann keine Pumpe der Welt die Brust so gut anregen und leeren wie ein gut saugendes Baby. Eigentlich sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand bekommen ohne eine eingehende Abpumpberatung. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und unterhalten sich ausführlich mit ihr über die grundsätzlichen Dinge beim Stillen und Abpumpen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Schöne restliche Schwangerschaftswochen und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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