Mitglied inaktiv
Guten Morgen! Seit längerem beschäftigt mich eine Frage. Ich stille meine Tochter(3mon) alle 2 Stunden. Natürlich weiß ich, dass es das Beste für sie ist! Wenn es nach mir ginge, hätte ich schon lange abgestillt. Es ist mir wahnsinnig unangenehm. Das Gefühl, dass mir ständig jemand an den Brustwarzen zieht macht mich fertig. Wie gesagt, sie kommt alle 2 Stunden und hängt dann min 20min dran. Vor kurzem habe ich nun überlegt mit Beikost ab dem 5. Monat anzufangen. Also sobald man es darf. Aber jetzt kommt wieder das Gewissen, mindestens bis zum 7 Monat stillen zu müssen. Und nun meine Frage: Was ist der Unterschied ob ich nun nur 4 Monate oder 6 Monate stille. Ist es so bedeutend? Ist Karottenbrei soviel schlechter wie meine Milch? Ich habe auch schon versucht abzupumpen, aber meine Milch ist irgendwie zu wenig, wenn ich das versuche. Könnte ich die auch zusammen schütten? Entschuldigen sie bitte dieses Durcheinander, aber genau so sieht es auch in meinem Kopf aus. Ich möchte ja das Beste für meine Tochter, aber ich bin doch auch noch ein Mensch... Vielen Dank für ihre Antwort Liebe Grüße Marie
Mitglied inaktiv
Liebe Marie, das Thema "ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten "kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel "Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: "Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer "Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. Wenn Sie Ihr Baby nicht mehr stillen möchten, können Sie zur Flasche hin abstillen, bis es bereit ist für Beikost. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Ich hoffe, Ihnen wein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
vielen Dank. Ich werde es mit zusätzlichem Abpumpen versuchen, damit ich eine Pause habe. Werde weiterstillen, ist wohl das Beste! lg Marie
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu