Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen nach 12 Wochen

Frage: Stillen nach 12 Wochen

Mitglied inaktiv

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Liebes Stillberatung Team! Ich heiße Sandra. Mein Sohn Paul Henri ist heute 12 Wochen alt geworden und ein recht liebes und freundliches Baby. Ich habe anfangs versucht zu stillen, doch ich hatte leider die falsche oder unreichende Beratung und auch zu wenig Milch. Durch verschiedene Umstände habe ich nach 2 Woche nicht weitergestillt, weil mir u.a. die Hebamme sagte, ich hätte nicht genug Milch. Schon im Krankenhaus wurde zugefüttert, weil Pauli lt. Krankenschwester Hunger hätte. Ich hatte eine sehr lange Geburtsphase indem Paul auch lange im Geburtskanal feststeckte, so daß ich mich von allein auch nicht um eine Stillhilfe im Krankenhaus bemüht hatte. Ich weiß nicht, ob ich das richtig erkläre. Im Vorfeld habe ich mich nicht über das Stillen inofmiert, weil ich dachte Kind anlegen und gut ist. Zuhaus wurde ich durch eine Hebamme betreut, die sagte ich hätte nicht genug Milch und könne somit nicht stillen. Unwissend, verwirrt, enttäuscht habe ich zwei Tage geweint und mich letztendlich ohne weitere Rückfragen oder Versuche damit abgefunden. Ich habe keine Abstilldabletten genommen und wenn ich heute auf hie Brustwarze drücke kommen kleine Tröpfchen Milch raus. Dies bringt mich durch meine Sehnsucht des Stillens zurück auf die Idee es nochmal zu versuchen, Ich möchte so gern stillen und ärgere mich eigentlich schon seit Wochen über mich selbst, daß ich so dumm war und es nicht einfach viel eher wieder bzw. anfangs weiter versucht habe. Meine Frage: Macht es Sinn, und besteht die Möglichkeit, daß ich aufgrund der wenigen Milch nun nach 12 Wochen wieder anlege und auch beifüttere? Und wenn ja, wie genauch mache ich es am besten, um den Milchfluß wieder zu fördern. Einen richtigen Milcheinschuß, wie ich ihn von Erklärungern anderer Mütter kenne, hatte ich nicht. Aber nachdem mir die Hebamme sagte ich hätte nicht genug, hatte ich nachts viel viel mehr Milch die auch auslief, Für eine schnelle Antwort bin ich seehr dankbar. Mit lieben Grüßen Sandra


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Liebe Sandra, wenn ein Kind schon komplett abgestillt ist und nur noch die Flasche nimmt, wird es schwierig werden, es wieder an die Brust zu bekommen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Am besten wendest du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LIeben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Man, solche Hebammen regen mich auf. Haben keine Ahnung oder sind zu faul zu helfen und wenn man unerfahren ist glaubt man natürlich alles. Habe oft das Gefühl, die sind gegen das Stillen. Stammen wahrscheinlich von der Generation, die selbst nicht gestillt haben. Und das meiste wird einem schon im KH kaputt gemacht, obwohl gerade der Anfang so wichtig ist. Ich war auch so dumm zu glauben, dass das Stillen doch einfach funktioniert (redet ja auch keiner über Probleme). Beim nächsten Kind ist man schlauer. Mich wundert es nun aber nicht mehr, wenn Frauen sagen, dass es beim ersten Kind nicht geklappt hat, es hat einfach an Hilfe und Unterstützung gefehlt.


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