attuj
Liebe Biggi, Ich wende mich mit einem traurigen Thema an Sie. Mein Enkelkind wurde vor einigen Tag 4 Jahre und wir haben die Diagnose "Zöliakie " für ihn bekommen. Wir sind alle fix und fertig und weinen viel. Er war noch nie ein guter Esser und auch mit dem Trinken mangelt es. Er hat seit 14 Wochen Bauchschmerzen und Verstopfung. Wir haben den Kinderarzt jede Woche gebeten, Blut abzunehmen, weil wir einen Eisenmangel vermuteten. Nach 10 Wochen hat endlich die Urlaubsvertretung ein großes Blutbild veranlasst und heraus kam diese schlimme Diagnose. Nun zu unserer eigentlichen Frage. Er kommt nicht von der Brust weg und meine Tochter schafft es nicht, ihm die Brust zu verweigern. Sie hatte schon mehrere Anläufe, aber er weint, bettelt und fleht "bitte, bitte an die Bust" (das R kann er noch nicht). Meine Tochter gibt dann jedesmal nach. Aber er ist 4 Jahre!!!! Kann es jetzt eher schädlich sein??? Meine Tochter und ich leiden an der Autoimmunerkrankung "Hashimotho ". Kann es möglich sein, dass durch das Stillen diese Krankheit bei dem Kleinen noch gefördert worden ist? Denn seit der Diagnose isst und trinkt er noch weniger und will stattdessen immer an die Brust. Er ist sehr dünn. 104 cm groß und 15 kg. Isst und trinkt er auch deshalb zu wenig, weil er noch ein bisschen Milch von der Brust bekommt (viel kommt nämlich nicht mehr). Wie schafft meine Tochter es, ihn abzustellen, gerade jetzt, in dieser schweren Zeit? Wir sind total mit den Nerven fertig und hoffen so sehr, dass Sie uns noch einen Rat geben können. Ganz lieben Dank im voraus.
Liebe attuj, lassen Sie sich erst einmal fest in den Arm nehmen, wie schön, dass Sie Ihrer Tochter so zur Seite stehen! Lassen Sie sich, Ihrer Tochter und auch Ihrem Enkelkind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen, das Stillen schadet nicht und bringt im Moment eher Geborgenheit und Trost, was Ihr alle gerade braucht! Eine Zöliakie ist sicherlich nicht schön, aber Ihr Enkelkind kann gut damit leben! Vielleicht gibt es im Moment tatsächlich noch zusätzlich einen Eisen- oder Nährstoffmangel durch die Erkrankung, aber jetzt wird reagiert und dem Kind wird es täglich besser gehen! Es wird bald merken, dass Essen keine Schmerzen mehr auslöst und wird automatisch besser und mehr essen. Ich persönlich würde mir jetzt eine Ernährungsberaterin zur Seite holen und auch eine gute Selbsthilfegruppe, dort bekommen Sie Tipps und werden sicherer im Umgang mit der Zöliakie. Ihr Enkelkind wird gut damit leben können und heute bekommt man viele gute glutenfreie Artikel im Supermarkt zu kaufen. Lassen Sie dem Kind Zeit jetzt, die Muttermilch schadet nicht. Wenn es dem Kind besser geht, wird es sich viel leichter lösen können. Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht von meiner Antwort, ich wünsche Ihnen und der gesamten Familie von ganzem Herzen alles alles Gute. Wenn Sie möchten, können wir auch gerne einmal miteinander sprechen, ich kenne mich mit der Erkrankung ganz gut aus. Einen herzlichen Gruß von Biggi
zweizwerge
Hallo Attuj, eins verstehe ich nicht. Warum seid Ihr über die Diagnose Zöliakie so entsetzlich traurig? Das ist doch eine gut beherrschbare Sache, die zwar durchaus Arbeit macht - aber auf jeden Fall besser als dauerhaftes Bauchweh! Wobei Durchfall meines Wissens typischer ist als Verstopfung, aber das wird der Arzt schon miteinbezogen haben. Vielleicht würde es helfen, wenn Ihr Euch weniger Sorgen macht und statt dessen einfach sich die ganze Familie bemühr, eine Zeit glutenfrei/arm zu leben, damit er erstmal weiter normal mit allen mitessen kann. Dann gibt es halt zum Frühstück Müsli mit Haferflocken oder Cornflakes, zum Mittag Reis, Kartoffeln oder wenn es Nudeln sein sollen, Reisnudeln (oder Reis/Mais-Nudeln. Ersen-Linsennudeln sind eher gewöhnungsbedürftig), und zum Abendessen vielleicht eine Gemüsesupper (ohne Mehl, logisch) - oder glutenfreies Brot. Ich gebe zu, letzteres ist meist teuer und/oder gewöhnungsbedürftig, da müsst Ihr mal testen, was sinnvoll ist. Und ehrlich gesagt sehe ich den Bezug zum Stillen nicht. Kann es sein, dass Du das Langzeitstillen ob bewusst oder unbewusst für die Probleme des Jungen verantwortlich machst? Versuch doch dem Jungen nicht die einzige Nahrung wegzunehmen, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes keine Bauchschnerzen bereitet! Wenn Ihr von der Situation schon so gestresst seid, dass Ihr nur noch weint, wie soll es dann erst bei ihm sein? Keine gute Zeit zum Abstillen. Du machst ihm und der Mutter nur unnötig Streß. Meines Wissens (und das deckt sich mit https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Gluten-in-Muttermilch_161348.htm) geht Gluten nicht in die Muttermilch, so dass - auch wenn die Mutter Gluten isst - die Milch harmlos sein sollte. Alles Gute für die ganze Familie!
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